Noch 2 Tage…

…und der Koffer ist nun vorbereitet, die Pflanzen sind versorgt, die Wohnung ist auf Schuss gebracht – ich weiß nicht, wie es euch geht, ich muss das Zuhause aufgeräumt hinterlassen, damit man nach der Heimkehr nicht gleich im Chaos ankommt 😉

Startbereit…
Pflanzen sind versorgt

Beim Durchpflügen meiner Geldschätze in den diversen Portemonnaies der unterschiedlichen Reisen habe ich gestern doch etliches gefunden: Polnische Zloty, Britische Pfund, Tschechische, Schwedische und Norwegische Kronen, US-Dollar und ich denke, in so manchem „Versteck“ wird auch noch der eine oder andre Österreichische Schilling und ein paar Schweizer Franken rumschwirren. Und dabei haben wir doch den Euro…

Ich bin reich 😉

Aber auch aufgetaucht sind sogar noch ein paar Kanadische Dollar – damit ist die Reise also abgesichert 😉

Der erste Snack ist gesichert.

Ein schöner Wandertag mit Regen bis Sonnenschein (Teil 2)

Nachdem das Wetter doch gnädig war und der Tag gerade erst halb vorbei war, entschlossen wir uns nach Garmisch mit dem Auto zurück zu fahren und dort noch eine kleine Wanderung anzuschließen.

Es ist fast nicht zu glauben, aber nun sorgte die Sonne für einen wunderschönen Nachmittag – wir hätten uns die Sonne auch etwas früher verdient :-).

Garmisch: Wegweiser am Olympischen Haus
Garmisch: Wegweiser am Olympischen Haus

Die neue Tour wird direkt vom Olympischen Ski-Stadion in Garmisch an der Olympiaschanze von 1936 gestartet. Hier am Olympischen Haus haben wir das Auto für ein paar Euro stehen gelassen und haben uns wieder zu Fuß auf den Weg gemacht.

Aktuell wird aber noch das Ski-Stadion renoviert, so das noch viele Baumaschinen und Absperrungen vorhanden sind – aber es muss bis zum 31.12.2019 wieder in altem Glanz erstrahlen, da dann dann die
4-Schanzen-Tournee dort Halt macht.

Garmisch-Partenkirchen Olympiaschanze von 1936
Garmisch-Partenkirchen Olympiaschanze von 1936

Vorbei am Ski-Stadion machen wir uns auf den Weg zur Partnach-Klamm. Klamm heißt übrigens ins Englische übersetzt „Gorge“  – dies lernt man so nebenbei, wenn mal etwas aufmerksamer die Beschilderung am Wegrand sich anschaut. Ein gut ausgebauter Asphaltweg weist uns den Weg zum Ziel, dass ungefähr 30-40 min vom Olympischen Haus entfernt liegt. Wer nicht laufen mag, der lässt sich mit einer Kutsche bis zur Klamm fahren. Aber wir wollten Wandern, aktiv sein und nicht gefahren werden. Deswegen kam für uns auch eine Kutsch-Fahrt nicht in Betracht.

Zum Einstieg in die zweite Tour des heutigen Tages stärkten wir uns erst einmal bei inzwischen herrlichsten Sonnenschein mit einem Espresso, Cappuccino oder Milchkaffee. und das hat richtig gut getan und lecker war dieser auch noch. Die Barista verstand aber auch ihr handwerk und den Umgang mit der Siebträger-Maschine. Das ist heute nicht immer der Fall.

Der Weg zur Klamm ist unspektakulär und bedarf keiner großen Erläuterung. Am Eingang der Klamm angekommen, heißt es erst einmal ein Ticket kaufen, um die Klamm besichtigen zu können. 6 € für Erwachsene bzw. als Kurgast mit Übernachtung direkt im Ort Garmisch-Partenkirchen zahlt nur 5€. Also hatte ich Glück und brauchte nur das geringere Entgelt zu zahlen.

Infotafel Partnach-Klamm
Infotafel Partnach-Klamm

Was ist nun eigentlich eine Klamm?: ein im Felsgestein eingeschnittenes, schmales Tal. Sie bezeichnet eine besonders enge Schlucht im Gebirge mit teilweise überhängenden Felswänden. Die Breite in der Höhe ist teilweise geringer als am Talgrund, der vom Fluss oder Bach ausgefüllt ist.

Für den Durchgang durch die Klamm sollte man eine Regen- oder wasserabweisende Jacke mit dabei haben – es sei den es ist so heiß, dass man sich erfrischen möchte – denn es wird rechts feucht und nass. Und wichtig man sollte keine Angst um seine Frisur haben, die könnte danach etwas gelitten haben :-). Es tröpfelt, spritzt und “regnet“ von überall – oben, seitlich und auch von unten. Die besten Ausgeh-Klamotten wären damit auch deplatziert – da es teilweise auch recht düster ist, ist dies sowieso zweitrangig.

Durch die Partnach-Klamm
Durch die Partnach-Klamm

Durch die Partnach-Klamm
Durch die Partnach-Klamm

Es regnet in der Partnach-Klamm
Es regnet in der Partnach-Klamm

Jedenfalls ist es schon faszinierend, wie sich der kleine Bach Partnach durch das Gestein “gefressen“ hat. Es ist ein wahres Naturschauspiel, welche Kraft und Energie das Wasser entwickelt. Ich kann mich an den Bildern gar nicht genug “satt sehen“. An diesem Tag war es das nächste Highlight, was sich in schönen Bildern in mein Gehirn einbrannte – Reizüberflutung mal anders und schön. Aber diese Klamm war nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Höllental-Klamm, die Teil meiner Tour am Sonntag war.

Nach der Klamm ging’s dann noch einmal bergaufwärts in Richtung der Kaiserschmarn Alm bzw. Das Graseck – nicht um dort einzukehren, sondern Zielpunkte zur Orientierung zu haben. Auch auf diesem Teilstück waren die Wege recht breit und trittsicher, ab und zu ging es ganz dann doch auch etwas steiler bergauf – mit und ohne Treppen. Aber das macht den Reiz gerade auch erst aus und Spaß machst obendrauf auch noch.

beginnende Laubfärbung
beginnende Laubfärbung

Auf der Alm

Wanderung um Garmisch
Wanderung um Garmisch

Es geht auch mal bergauf
Es geht auch mal bergauf

Blick von oben auf den Bach Partnach
Blick von oben auf den Bach Partnach

Wanderung um Garmisch
Wanderung um Garmisch

Wanderung um Garmisch
Wanderung um Garmisch

Nach gut zwei Stunden und einem sehr steilen Abstieg auf einer asphaltierten Bergstraße – vom Fahrradfahren wurde aufgrund des Gefälle explizit abgeraten – erreichten wir wieder den Parkplatz und das Ski-Stadion.

Da ich bisher noch kein wirkliches Souvenir aus Garmisch-Partenkirchen entdeckt hatte, habe ich mir an einem Prägeautomaten am Olympischen Haus eine goldfarbene Münze zur Olympiaschanze erstellt/erkauft. Die Qualität ist allerdings mangelhaft. Enttäuscht war ich auch, dass nur ein Seite ein wirkliches Motiv aufweist und die Rückseite Werbung enthält. Das kenne ich von anderen Automaten auch anders. Aber diese Münze gibt es wenigstens nur hier vor Ort und ist somit eine gute Erinnerung.

Inzwischen ganz schön hungrig von der vielen frischen Luft, von der Sonne und ein kleines Bisschen auch vom Wandern, fuhren wir mit dem Auto in die Innenstadt um einer Restaurant-Empfehlung eines anderen Kollegen zu folgen. Beim vorherigen Nachforschen über das empfohlene Lokal “Flösser Stuben“ sind wir auf unterschiedlichsten positiven als auch negativen Kritiken gestoßen – von 5 Sternebewertungen bis hin zu einem bzw. fast 0 Sternen war alles dabei. Und so recht wussten wir nicht, was uns nun erwartete. Aber wir wollten uns ein eigenes Bild machen und wurden nicht enttäuscht: Weder das Personal war unfreundlich – im Gegenteil freundlich, auf Zack und zuvorkommend, noch schmeckte das Essen fettig oder verbrannt (jedenfalls der bestellte Rostbraten schmeckte sehr gut) – alles war lecker. Das Einzige: die Portionen sind ziemlich groß. Insgesamt stimmt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis und wir waren sehr zufrieden. Nur reservieren sollte man, denn nicht jeder hat so viel Glück, wie wir, und bekommt gleich einen Tisch. (also Wartezeit einplanen).

Nachdem Essen ging’s dann noch zu einem kleinen Bummel durch die Einkaufsstraße und Innenstadt von Garmisch. Hier habe ich mir dann auch meinen obligatorischen Kühlschrank-Magneten kurz vor 8 Uhr in einem kleinen Souvenirladen gekauft. Ja, das musste sein.

Zum Schluss des Tages wurde ich noch an mein Hotel Alpengruss zurückgebracht und wir verabredeten eine solche Tour an anderer Stelle in naher Zukunft regelmäßig zu wiederholen. In Vorfreude auf den nächsten Tag ging ich in mein im dritten Stock gelegenes Hotelzimmer und sinnierte bei einem kühlen Bierchen über die morgige Route zur Höllentalangerhütte und der Höllental-Klamm nach – bevor ich darüber eingeschlafen bin. Aber das ist eine andere Geschichte, die noch erzählt werden muss…

Hotel Alpengruss im Hintergrund
Hotel Alpengruss im Hintergrund

Hotel Alpengruss
Hotel Alpengruss

Ein schöner Wandertag mit Regen bis Sonnenschein (Teil 1)

Wie sagt man so schön: „es gibt kein schlechtes Wetter nur die falschen Klamotten, die man anzieht“. So starteten wir am Samstag, 28.09., eine ehemalige Kollegin, ein Freund der Kollegin, der Hund Thomy und ich, von meinen Hotel Alpengruss in Garmisch bei leichtem Regen in unser Wochenend-Wanderabenteuer. Zunächst ging’s aber ein Stückchen mit dem Auto bis zum Parkplatz der Alpspitzbahn. 

Thomy
Thomy

Dort regnete es zu unserem doch leichten Entsetzen noch mehr, als wir aus dem Auto ausstiegen. Doch die Medaille hat immer zwei Seiten und zum Glück stand erst einmal eine Gondelfahrt auf den Gipfel – die Alpspitze auf dem Programm. Aufgrund des Nebels und des Regens hatten wir in der leeren Gondel (insgesamt 6 Personen und ein Hund) einen nicht so schöne Aussicht, wie wir dies erhofften. Nach gefühlten 15 min waren wir dann auf knapp 2050 m an der Bergstation angekommen. Für “Höhenphobiker“, wie auch ich einer bin, war die Fahrt aber kein Problem – trotz der Höhe.

Gondel der Alpspitzbahn
Gondel der Alpspitzbahn

Auf der Alpspitze regnete es zwar nicht mehr wirklich aber der Nebel blieb hartnäckig und die kondensierende sehr feuchte Luft fühlte sich wie leichter Nieselregen an. So zog es uns erst einmal in die dortige Almhütte – auf einen Kaffee um dem Wetter eine Chance zu geben. Der Wetterdienst hatte für den frühen Nachmittag Sonne angekündigt. So hatten wir drei die Hoffnung, dass der Nebelschleier doch mal verziehen könnte und den Blick auf die schöne Umgebung ringsum freigeben würde. Doch wie immer Trugschluss – wenn man sich an der Wettervoraussage orientiert! Erst viel viel später riss die Wolkendecke über uns auf und brachten uns ein paar Sonnenstrahlen und noch mehr Lächeln auf unsere Gesichter.

Blick ins Tal
Blick ins Tal

Blick vom Oberfeldkopf
Blick vom Oberfeldkopf

Es half aber nichts, irgendwann mussten – nein wollten wir losziehen – wir waren ja immerhin zum Wandern hierher gekommen und nicht zum Rumsitzen und Kaffeetrinken. Aus Zuckerwatte sind wir auch nicht… Und es hat sich wirklich gelohnt.

Als absoluter Neueinsteiger ins Bergwandern – hielt ich mich erst einmal an meine zwei Mitwanderer – sorry mit Thomy drei – die sich eine schöne, aber auch leichtere Strecke ausgedacht hatten.

Das nächste Highlight unserer heutigen Wanderung sollte die AlpSpix-Plattform, etwas unterhalb der Alpspitze, werden. Diese ragt etwa 13 m über den Felsrand hinaus und gibt den Blick auf das Höllental frei. Außerdem ist von der oberen der zwei Ebenen und in X-Form konstruierten  Plattform die etwas höhere Zugspitze zu sein. Leider ist diese Plattform mit Gitternetzplatten verlegt, auch wenn ich heute sehr mutig war, das ging heute gar nicht und ich konnte nicht den Blick in die Tiefe wagen. Der Kopf lies es dieses Mal nicht zu, weiter als bis kurz über den Rand zu gehen. Aber auch der Blick von dort war schon atemberaubend – wie muss erst der Blick in knapp 1.000 m Tiefe sein.

AlpSpix
AlpSpix

Am gleich daneben liegenden „Osterfeldkopf“ habe ich mich dann in das Gipfelbuch eingetragen und somit meinen Fußabdruck hinterlassen.

Gipfelbuch
Gipfelbuch

Und dann ging es ab in die Hochbergwelt – unsere Wanderung wird uns von der Bergstation der Alpspitzbahn zur Bergstation der Kreuzeckbahn führen. Dies ist, wie gesagt, ein relativ leichter Pfad – und für meinen Einstieg genau das richtige

…und am Anfang konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass auf den jetzt vorhanden Wanderwege, Berghügeln und Wiesen im Winter überall Ski gefahren wird und die Wege dann so gar nicht mehr zu sehen sind. Alles liegt dann unter einer weißen Winterpracht, ob natürlich oder künstlich – so jeden Tag aufbereitet und komprimiert, dass es viele Wintersportler die idealen Bedingungen vorfinden können.

Gegen 14:15 Uhr waren wir dann nach ca. 3 h am Ziel unserer Wanderung am Kreuzeckhaus (auf ca. 1650 m Höhe) angekommen. Hier haben wir dann erst einmal aufgetankt: ein kühles alkoholfreies Weizen tut immer gut und ein ganz gute Gulaschsuppe gab es auch noch dazu. Spontan haben wir, da es noch nicht so spät war, beschlossen, noch eine kleine Wanderung in die Partnachklamm zu unternehmen.

Kreuzeckhaus
Kreuzeckhaus

Bevor es aber soweit war, stand noch die Abfahrt zurück ins Tal auf
750 m Höhe mit der Kreuzeckbahn an. Die Gondel dieser Bahn ist ein anderes Kaliber als die Alpspitzbahn – klein, rund und knuffig – so umschreibe ich dies mal. Wenn in der Alpspitzbahn vielleicht ca. 30 Personen Platz haben, passen in die Gondel der Kreuzeckbahn vielleicht 4-6 Personen maximal. Ganz so wohl habe ich mich diesen Mal nicht gefühlt – aber mit Technik und Gesprächen konnte ich mich ablenken und die gefühlt – ewig dauernde Abfahrt – doch noch gut hinter mich bringen. Zwischenzeitlich hatte sich der Nebel größtenteils verzogen und so hatte man aus der Gondel einen herrlichen Blick ins Tal – und trotz Höhenangst wagte ich auch den Blick hinaus und war sehr beeindruckt.

Blick ins Tal - Talstation Kreuzeckbahn
Blick ins Tal – Talstation Kreuzeckbahn

Unten im Tal angekommen, hieß es wieder ins Auto einsteigen und den Start zur zweiten Wanderung einläuten. Dazu mussten wir wieder zurück nach Garmisch-Partenkirchen zurückkehren. Ausgangspunkt zur Partnachklamm ist das Skistadion mit der Olympiaschanze. Aber damit geht es in der nächsten Story weiter…

Die letzten Tage… mein RS und ich

So nun ist es bald soweit. Die letzten 2 Tage sind angebrochen, bevor sich die Wege meines Skoda Octavia RS und mir trennen werden. Dazu muss ich sagen, das Auto ist für mich nicht nur ein Fahrzeug, das von A nach B die Leute transportiert, sondern ist fast ein „Familienmitglied“, das auch gehegt und gepflegt werden möchte und auch eine Art Lebenseinstellung und ein wenig auch Darstellung ist; obwohl der RS eher Understatement ist als „dickes Proll-Auto“.

Samstag, 30.6. - Parkplatz Supermarkt
Samstag, 30.6. – Parkplatz Supermarkt

Lange hat das Auto sehr gute Dienste geleistet und hat mich zu manch entfernten Ort und auf tollen Reisen begleitet. Grundsätzlich stand es immer bereit, wenn es auf große Fahrt gehen sollte. Nun läuft der TÜV im Juli 2018 aus und es lohnt sich für mich nicht, noch einmal zu investieren, da die Alterserscheinungen doch zu groß sind. Müsste das Auto nicht zum TÜV, wäre es wahrscheinlich noch etwas länger mein Begleiter. Aber auch hier gilt erst einmal Safety First für alle anderen Verkehrsteilnehmer, die sich mit mir im Straßenverkehr vergnügen dürfen, und natürlich für meine Mitfahrer und mich selbst, die im Skoda sitzen. Und deswegen ist grundsätzlich die TÜV Abnahme eine gute Sache.

Fast 15 Jahre war das Auto ein guter Begleiter und hat viel Fahrspaß und Freude geboten. Für relativ kleines Geld besitzt er von Anfang an ein gutes Handling in allen Lagen, hat so manchen Boliden verblasen und hat den Kompromiss zwischen Komfort und Sportlichkeit gefunden, den ich mir erwünscht hatte und auch zur damaligen Zeit State-of-the-Art war. Ganz geschweige vom Platzangebot, so dass der Skoda sich oft nicht mit Golf und Co messen lassen musste sondern mit Passat und Co. Auch da zeigte er eine gute Figur und musste sich nicht gegenüber der Konkurrenz schämen.

Am 18.08.2003 konnte ich, nach gefühlt ewig langer Wartezeit, meinen Skoda Ocatvia 1.8Turbo in der Sondervariante RS endlich entgegennehmen, nachdem ich das Auto schon im März 2003 als EU Re-Import aus den Niederlande bestellt hatte. Wenige Tage zuvor hatte ich meine liebevoll genannte „Fliegende japanische Reisschüssel“, einen Suzuki Swift GTI, privat für 500 Euro verkauft und mich von diesem auch schweren Herzens nach 5 Jahren (1998 – 2003) getrennt. Leider weiß ich nicht, was aus „GeTI“ geworden ist.

Die Aufregung vor, während und auch nach der Fahrzeugeübergabe war damals sehr groß und nur der engste Familienkreis war im Autohaus Steegmaier, in der Nähe von Erfurt, mit dabei. Das war schon ein anderes Kaliber der RS! Viel größer als der Swift, mehr Komfort als der Swift und mehr Leistung als der Swift… Einfach nur spitze und damals noch eine Besonderheit – so nen RS.

Da könnt ihr Euch denken: Ich war Stolz wie Bolle und hab mich im 7. Autohimmel befunden. Die erste Fahrt vom Autohaus zur elterlichen Wohnung am Roten Berg in Erfurt war fast wie eine Prozession: Ich voran mit dem neuen Auto, extra etwas langsamer fahrend, damit es alle sehen (Jörg du bist nen Spinner) und dann folgte mein Papa in seinem neuen Alfa (auch erst im Mai 2003 im selben Autohaus gekauft). Beide Auto strahlten um die Wette und blinkten und funkelten: meiner in Black Magic Perl Effekt und der Alfa in metallic Mintgrün ( den Alfa gibt es heute auch noch. Gerade hat er einen frischen TÜV bekommen und wird noch etwas länger leben dürfen. Papa hängt ja auch ganz doll an diesem Wagen)

Und das neue Auto dann auf dem großen Parkplatz vor der Wohnung abzustellen und von oben aus dem 5. Stock darauf zu schauen und langsam zu realisieren, das ist nicht nur eine Probefahrt, wie so oft die Monate zuvor, sondern der gehört nun mir alleine, war schon echt super. Ich glaube, das Strahlen habe ich an diesem Tag aus meinem Gesicht nicht wegbekommen.

Am selben Tag wurde noch im Garten in Rocksen Geburtstag gefeiert, da konnte ich mein neues Gefährt auch gleich dem Rest der „Sippe“ stolz präsentiere. Dann möchte man auch alles genau zeigen. Ich musste aber realisieren, das Gegenüber hat kein neues Fahrzeug erstanden und ist nicht so euphorisiert und Auskunftsdurstig, wie ich selbst. Aber das war Ok. Alle haben gratuliert und waren dennoch begeistert und… Nö das tut hier nicht zur Sache.

Ich blieb dann über Nacht im Garten und erst am nächsten Tag ging es dann wieder heimwärts nach Berlin. Bevor ich nach der Feier zu Bett ging, hat nicht ein Kontrollgang ums Auto genügt um zu sehen, ob das Auto richtig verschlossen war, sondern erst zwei oder drei…

Des Weiteren fing natürlich gleich die Pflege des Autos an und erste Blütenreste und Kleingetier wurde aus dem Frontgrill gepuhlt und ausgewaschen. Besonders am Anfang soll das Fahrzeug lange so glänzen wie bei der Übergabe und auf jeden Schmutz, ob Außen oder Innen, wird extrem geachtet. Ich muss zugeben, das hat auch eigentlich erst die letzten zwei drei Jahre nachgelassen.

Aber es ist utopisch, zu denken, dass ein Auto nicht schmutzig wird, was ich dann auch das ein oder andere Mal etwas „schmerzlicher“ erleben durfte. Aber davon vielleicht später mehr…

Heute, 30.6.2018, ging’s aber noch einmal zu einer neuen Herausforderung für mein Auto und mich: ein Auto-Geschicklichkeitsturnier.

Das Turnier wurde vom ACV organisiert und fand in Spandau bei Berlin statt. 10 Übungen galt es zu bezwingen. Vom Halten auf einem A4 großen Stück Rollrasen, über Wendeübungen und Einparken war alles dabei. Ich dachte, ich kenne mein Auto und hab es im Griff, besonders durch die engen Parkplätze zuhause und auf Arbeit. Aber Pustekuchen: es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man eine echte Wand zum Orientieren hat oder doch nur eine virtuelle. Es hat ganz viel Spaß gemacht und viel gelernt habe ich auch, über mich und meinen Octi. Auch wenn es mit weitem Abstand zu den anderen nur für den letzten Platz gereicht hat (in vier Läufen habe ich folgende Minuspunkte eingefahren: 19, 23, 23, 17 und die Zeit von 2:30 min – habe ich auch nicht geschafft. Das war für mich auch erst einmal nachrangig). Es war aber beeindruckend, wie gut alle anderen ihr Fahrzeug und die Strecke im Griff hatten. Zum Vergleich: der Beste hatte in den vier Läufen 2 Minuspunkte. Sogar der 6. von 7 Teilnehmenden hatte nur durchschnittlich 20 Minuspunkt – also für mich ein absolutes Disaster. Da heißt es jetzt nur üben, üben, üben…

Um meinen altersgebrechlichen Octi hat es mir richtig leid getan, da dieser so manchen Stoß gegen die ein oder andere Begrenzungs-stange einstecken musste. Sorry dafür und das im hohen Alter.

Und trotzdem hat er mich gut wieder am Nachmittag nach Hause gebracht. Und die am Montag, 25.06., reparierte Bremslichtbeleuchtung (Bremslichtschalter am Bremspedal war defekt) funktioniert sogar auch noch.

Morgen, am Sonntag, heißt es ein letztes Mal Ausräumen, Aussaugen, Waschen, Fönen und Polieren. Dann kann er ein letztes Mal (in meiner Hand) mit der Sonne um die Wette strahlen.

Noch bin ich gefasst und denke noch nicht an den Abschied. Schöne Erinnerungen schwirren durch den Kopf und zaubern auch dieses Mal ein Lächeln auf mein Gesicht. Morgen soll noch einmal ein toller und schöner Tag mit meinem Octi, oder Schrotti, wie ich in liebevolle nenne, werden. Und weiter denke ich heute noch nicht – möchte ich noch nicht denken… Aber Montag, 2. Juli, 19:00 Uhr, kommt dennoch unaufhaltsam näher und näher…

Neubrandenburg again…

Einen Sonntag, wie zum Träumen, galt es gestern für einen Tagesausflug zu nutzen. Neubrandenburg (NB) sollte es sein. Eine Stadt in Mecklenburg-Vorpommern, die es noch ein wenig mehr zu erforschen galt.

Zwar war NB schon ein paar Mal Etappen- oder Zwischenziel, das letzte Mal auf der Tour de Suede 2016 und davor Jahre(-zehnte) gar nicht; richtig kenne ich die Stadt aber nicht wirklich auch nicht durch die Fahrt gestern.

Die kurze Anfahrt von ca. 130 bis 200 km (je nach Strecke) waren schnell absolviert – nur Fliegen ist schöner. Ich kann nur empfehlen, derzeit die Autobahnen zu nutzen, auch wenn es etwas länger dauert und landschaftlich nicht ganz so schön, wie die B96 ist. Dort zugelt man aber ganz schön vor sich hin. Und das macht nicht wirklich Spaß.

Zunächst galt es an der historischen Stadtmauer zu wandeln, die rund um den inneren Stadtkern gut erhalten bzw. restauriert wurde. Nirgendwo besser zeigt sich hier die Symbiose aus Neuem und Altem sowie gut erhaltenen- und herunter gekommenen Bereichen. Gleich gegenüber im Inneren der ringförmig angelegten Stadtmauer befinden sich moderne und schicke Ein- und Mehrfamilienhäuser.

Im Hintergrund sieht man aber auch immer wieder die in 60iger/70iger populäre Plattenbauweise, die auch vor Allem die am Rand gelegenen Stadtgebiete NBs kennzeichnet. Viele belächeln diese Bauweise aus heutiger Sicht und wollen im Altbau wohnen, aber nur so gab es damals die Möglichkeit schnell und kostengünstig viele Wohnungen zu errichten, die damals dringend gebraucht wurden. Heute ist schade, dass viele dieser Wohneinheiten heruntergewirtschaftet und nicht modernisiert werden. Allerdings kenne ich den Wohnungsbedarf in NB nicht, ob eine Sanierung überhaupt sinnvoll wäre.

Ein kurzer Blick war auch auf die zentral gelegene –> Konzertkirche im Stadtzentrum möglich. Generell ist alles schön, sauber und aufgeräumt. Auch hier findet sich der moderne Stadtkern neben vielen historischen Gebäuden.

Konzertkirche Neubrandenburg
Konzertkirche Neubrandenburg

Nach einem kleinen Snack im Kornhus Bistro Cafe & Landbäckerei, die zum Gebäude der Vierrademühle gehört, ging es im idyllisch angelegten Kulturpark weiter zum Tollensesee.

Ein super schöner Platz am Ufer des Tollensesee eröffnet sich nach ca. 1,5 km kurzem Schlenderweg. Bei diesem Wetter ein super schöner Ort zum Relaxen. Und das Wasser zieht einen magisch an, so dass es wahrscheinlich nicht erstaunlich ist, dass ein kleiner Wasserausflug; dieses Mal mit den Tretboot; auf den Plan gerufen wurde. Ein wenig Glück war mir beschieden, da ich das letzte Boot ergattern konnte. Es waren tatsächlich noch andere auf die selbe Idee gekommen; völlig unbegreiflich 😉

Der See bot Erfrischung und Entspannung zugleich, wie man ja auch sehen kann. Auf dem Tretboot gabs zur besten Kaffeezeit ein großes Stück Apfel-Streuselkuchen, mitgenommen aus dem Kornhus. Super lecker und noch leicht warm – das geht immer auch wenn man gerade erst Mittag gegessen hat.

Blick vom Wasser auf den Tollensesee
Blick vom Wasser auf den Tollensesee

Erfrischung im Tollensesee
Erfrischung im Tollensesee

Für 1h war das Tretboot gemietet (1h = 9,50€, Lichtbildausweis wird benötigt) – kürzer macht keinen Sinn, sonst kommt man nicht weit auf dem See. Der leichte Wind machte es angenehm auf dem Wasser und lies die Sonne gar nicht so heiß erscheinen – trügerisch. Sonnencreme ist immer Pflicht. “Rote Kraben“ laufen schon genug herum und aus Erfahrung von der letzten Radtour (siehe Sonnenbrand! Zeitabschnitt Halle nach Erfurt) – lieber etwas mehr nehmen.

Die Zeit auf dem Wasser verging wie im Fluge. -also gings geg. 16:15 Uhr zurück zur Anlegestelle. Dort warteten schon die nächsten. Vorher galt es das Boot noch Rückwärtseinzuparken. Das verlief erst ganz gut, nur dass Boot in der Endposition einen guten Meter vom seitlichen Steg weit entfernt war; an der Kaimauer war alles supi. Ja, ein Tretboot kann auch Rückwärtsfahren – wenn es auch etwas schwieriger ist, dies zu koordinieren – einfach Rückwärtstreten. Gut das der Pächter das Boot mit nem Haken einfangen konnte. Hört sich schlimmer an, als es war!

Jetzt war nur noch Eines offen: ein leckeres Eis. Angelockt von der langen Schlange am Eishäuschen und vom Werbeslogan “aus eigener Herstellung“ war die Vorfreude groß. Doch diese löste sich schnell wieder auf. Das erste Manko – Softeis gab es nicht. Zweites Manko: lange Schlange und Drittes Manko: weder das Eis noch die Waffeln schmeckten, wie erhofft. Das Eis war zu süß und hatte keinen Geschmack (Mango, 1 € pro Kugel) und die Waffel naja. Nicht viel besser. Da lieb ich mir doch das “Heißzeit“ in Gießen bzw. den Eisladen bei mir zu Hause um die Ecke.

Aber ich hätte vorgewarnt sein können, da der Laden “Venezia“ hieß. Typischer Eisladen, wie in jeder Einkaufsmall; aber hier wie dort ohne Quali-Check durch Konkurrenz.

Noch vom Boot barfuß ging es nun so zurück bis zum Parkplatz – über Stock und Stein. Ich wußte gar nicht, dass so manches Pflaster so sanft zu den Füßen sein kann (toll).

Die Enttäuschung über das Eis war schnell verflogen, da die schönen und tollen Eindrücke vom Tag doch mehr überwiegen als so ein dummes Eis.

Das Auto war im Parkhaus nähe Rathaus untergebracht. 4 Euro Parkgebühren waren zu verkraften. Hinwärts führte die Strecke über den kürzeren Weg auf der B96. Das ging mir zu langsam: Zurückzu habe ich die A20 genommen. Die Strecke ist zwar ca. 60 km länger aber dafür wesentlich schneller und fahrfreudiger, wenn es keinen Traffic jam gibt; doch ganz verschont wurde ich nicht. Ich sag nur selbst-erzeugter Stau – ohne Grund durch sinnloses Linksfahren und in die linke Spur reindrängeln, damit der nachfolgende Fahrer stark abbremsen muss (Ziehharmonika-Effekt). Und die rechte Spur ist wieder mal total leer.

Aber es ging alles gut. Ein kurzer Tankstopp bei Bernau auf einem Autohof kostet auch nicht allzuvel Zeit. Gut und Munter bin ich dann zu Hause 20:15 Uhr angekommen.

Zu Hause angekommen heißt nicht, die Tagesziele erreicht zu haben. Nein : eine Fahrrad-Aktivität wartete noch, da ich mein Wochenkontingent von 75 km noch nicht erfüllt hatte. 2 mal zur Arbeit fahren reicht nicht; es sollten schon mind. 3 mal sein (Hin- und zurück: 6 x 12,5 km). Das Wetter war aber noch sehr gut und somit stand dieser Aufgabe nichts mehr im Wege. Siehe die Angaben zur Strecke und Fahrzeit in der Blognachricht vom Vortag –> https://dynamicspace.bike/sonntag-abend-und-wochenziel-nocht-nicht-ereicht/

So aufgeputscht von der Rad-Runde hätte ich noch Bäume ausreisen können. Ich hätte gedacht, dass ich mehr K.O. bin. Toller Tag, zur Wiederholung vorgesehen!