Die letzte Reise – ich und Octi

Heute durfte mich Octi noch mal zur Arbeit fahren. Alles lief, wie immer und dennoch, war es nicht wie immer. Ein letztes Mal die Garagenausfahrt hinaus fahren, durch die City Cruisen – alles ging so leicht, wie am ersten Tag. Und Octi strahlte bei kühlen 13 Grad mit dem blauen Himmel und der Sonne um die Wette. Wie beim ersten Mal. Und alles sollte heute das letzte Mal zwischen uns Beiden sein.

17:46 Uhr war es soweit, Octi und ich gingen auf die letzte gemeinsam Tour. Noch einmal hineinhorchen, die Sitze im Fahrzeug spüren und die Motorkraft entfesseln. Alles ein letztes Mal. Es hat, wie immer Spaß gemacht. Am liebsten hätte die Fahrt nie enden können. So ist die Realität aber nicht.

Der letzte Akt auf der Bühne bevor der Vorhang fällt, hatte mit Befahren des Autokauf-Geländes begonnen.

19:05 Uhr war es soweit…der Octi wurde begutachtet, fotographiert, Motor an, Motor aus, Licht an, Licht aus – was für eine “Tortour“ so auf den letzten Metern. Armer Octi!

Aber sieht er nicht noch super gut aus – von Außen so gestriegelt, poliert und leer geräumt, (so von hinten) 😉 mag man ihm seine 15 Jahre gar nicht ansehen.

Doch die Gelenke tun weh und sind abgenutzt und klappern, das Herz blubbert manchmal ganz schön beim Starten und die Augen strahlen nicht mehr so klar, wie am Anfang – aber er fährt und fährt und fährt… nur nicht mehr mit mir.

Hoffentlich wird er später noch gut behandelt und bekommt einen guten Besitzer, wenn ich ihn abgegeben habe und in der Obhut des Händlers belassen wird. Er hat es wirklich verdient!

Dann ging es los und an die harten Facts!

Nun ist Octi weg und ich bin wieder allein, allein… Am 2.7.2018, 19:57 Uhr wurde Octi für knappe 1.000 € verkauft und von mir ganz alleine gelassen, Verräter!!! Dann die Formalien und die Übergabe: ungern lasse ich den Zweischlüssel los – und mit einem Klos im Hals verlasse ich das Verkaufsbüro.

Beim letzten Blick zurück, und da kommt noch mal das alte “Herrchen“ raus, stelle ich fest, dass die hintere Scheibe am Auto noch offen ist und renne zurück, um Bescheid zu sagen. Solange ich in der Nähe bin, soll ihm kein Leid angetan werden. Ja, ich weiß das klingt alles sonderbar. Nun die Einen sagen so, die anderen so…

Nun rollen doch die Tränen übers Gesicht. Schnell, als ob ich in Eile wäre, knipse ich ein allerallerletztes Foto, verabschiede mich mit einem kurzen Winken und laufe dann langsam heimwärts…ohne mich Noch mal umzudrehen.

Das war’s:

18.08.2003 bis 02.07.2018, 19:57 Uhr

Machs gut mein guter, treuer Freund!

Hab noch ein paar schöne Autojahre!

Vielen Dank, Octi!

Ankunft in Berlin – pünktlich

Ich stelle mir nun die Frage:

Hatte ich bei der Rückfahrt nur Glück, weil alles wunderbar und reibungslos funktioniert hat?

oder

Hatte ich bei der Hinfahrt nur Pech, Weill alles schief gelaufen und nichts richtig funktioniert hat?

Die Antwort wird irgendwo dazwischen liegen und ich werde mir daraus in Gedanken die besten Schmankerl zusammen stellen – so dass daraus irgendwie, was Positives für die nächste Tour bleibt.

Was ich weiß: Flixtrain wird keiner meiner Reisepartner für die nächste Zeit sein. Ich warte jetzt mal gespannt auf die Rückantwort auf die Forderungen. Ein Chance auf ein wenig Reputation?

Gestern hat die Deutsche Bahn auf jeden Fall einen Pluspunkt verdient. Aber für Reisen von Berlin nach Gießen ist das Auto im Sinne der Bequemlichkeit nicht zu toppen. Preislich sieht dies, wie immer, ganz anders aus.

Schon die Hälfte geschafft

Kassel wurde ohne Probleme und Verzögerungen erreicht. Ein kleiner Kaffee war bei einer Umsteigezeit von 1h gut drinne…

Nun Sitze ich schon im ICE nach Berlin und dieser kann pünktlich abfahren. Wow! Es geht also auch anders 🙂

Von den parallel Autoreisenden, Eltern, habe ich Zwischenauskunft, dass sie gut vorankommen.

also weiter so…

Die Rückfahrt beginnt…

Normaler Weise ist es keine große Geschichte von Gießen nach Berlin zu reisen. Aber bei “der“ Hinreise reicht es, doch genug gespannt zu sein, ob dieses Mal Alles reibungslos läuft 🙂

Zunächst verlief die Autoanfahrt nach Gießen problemlos. Mal sehen, ob es die Eltern gut nach Hause schaffen. Sie haben mich nämlich zum Zug gebracht – also musste ich kein Bus fahren.

Das Wochenende zum Geburtstag meines Neffen war sehr schön und entspannend, auch wenn die ein oder andere Arbeit am Dachboden anstand.

Das Wetter hat auch nicht enttäuscht. Sonne, Sonne und zur rechten Zeit Regen. Also Sonne, Sommer, Grillen und Spaß.