Tour S+NO 2005: Stockholm ahoi – ein Tag zwischen Königsschloss, Kunstkritik und Meloneneis (Tag 11)

⏰ Früher Start mit Wind und Wäsche

Tag 11 – 13.07.2005: Aufgestanden um 7:30 Uhr – die anderen um 7:45 Uhr. Heute ging’s nach Stockholm! Das Wetter: kühl, bewölkt, 14 Grad, windig. Frühstück bis 8:30 Uhr. Die Berlinerin hat die Wäsche von gestern (13.06.) zusammengelegt – noch nicht alles trocken. Um 9:00 Uhr ging’s los: über Nyköping auf die E20, die klassische Strecke wie vor zwei Jahren.

🚗 Ankunft in Stockholm und Parkplatz déjà-vu

Gegen 11:15 Uhr laut TomTom Ankunft in Stockholm. Wetter etwas besser: zwei Grad wärmer, teilweise sonnig, weniger Wind. Geparkt an derselben Stelle wie damals – Norr Mälarstrand (Kungsholm). 60 SEK für den Tag, Besuchertarif.

Dann zu Fuß Richtung Gamla Stan – vorbei am Stadshuset, der Centralstation und dem Rosenbaumhafen. Über Riksgatan am Riksdag vorbei, durch die Tore hindurch. Heute war viel los, sogar Kameraaufnahmen – vermutlich private Produktion, aber mit Profi-Equipment.

💧 Grundwasser, Pfähle und Pfiffiges

Am Riksdag informierten wir uns über Gegenmaßnahmen zum sinkenden Grundwasserspiegel. Der Spiegel sinkt 40 cm pro 100 Jahre – die Gebäude stehen auf Pfählen, die nur stabil bleiben, solange sie im Wasser stehen. Lösung: neue Pfähle mit „Soil Concrete“-Verfahren und künstliche Wälle zur Wasserstandserhöhung. Stockholm liegt übrigens auf 14 Inseln – das erklärt einiges.

👑 Königliches Sightseeing und Renaissance-Rätsel

Weiter zum Königlichen Schloss. Wieder Wachposten gesehen. Vorbei an Slottskajen mit gutem Blick auf das Riksdag-Gebäude. Dann entlang der Sleppsbron – 1,2 km am Wasser entlang – bis fast zu den Fährhäfen.

Es ging über die dreistöckige Brücke am Söder Mälarstrand – Auto, Wasser, Bahn – und dann wieder zurück Richtung Schloss. Die Hamburgerin meinte, man könne von dort den Vergnügungspark sehen. Uns anderen ist er entgangen (Anm. d. Autors: Da hatte die Hamburgerin damals recht – das kann ich inzwischen bestätigen.)

Unser Rückweg verlief über Katharinvägen und die lange Gasse Järntorgsgatan. Achtung Tourifalle? Vielleicht? Aber viele schöne alte Häuser. Die Hamburgerin erklärte uns Kunstbanausen den Baustil – „Renaissance“, und lag goldrichtig. Echt super! Sie zeigte uns sogar Stilmittel an Pfeilern und Fenstern. Ich mag schöne Häuser, aber bitte ohne Kunsthistorie 😉

🏰 Schlossberg, Demo und Aussicht

Dann gings bis zum Ende der Gasse über den Exerzierplatz des Schlosses, wo auch täglich die Wachablösung stattfindet. Dann rauf zum Slottsbacken. Pause, Stärkung, Wegbesprechung. Der Eingang zur Schatzkammer war da, aber keiner hatte Lust reinzugehen – ich war 2003 schon enttäuscht (Anm. d. Autors Kann mich gar nicht daran erinnern, wirklich drinne gewesen zu sein).

Von der Aussichtsplattform hat man einen Blick auf das südliche Stockholm und den Riksdag. Unterhalb fand eine Demo statt – diesmal von Äthiopiern, die gegen ihre eigene Regierung protestierten. Warum in Stockholm? Vielleicht leben hier viele Äthiopier, oder Schweden engagieren sich besonders. (Wir werden es nicht mehr rauskriegen)

🛍️ Drottninggatan, Parfüm und Pasta

Im Anschluss erfolgte wieder der Abstieg in Richtung Riksgatan, durch die Bögen des Reichstags und hin in den moderneren Teil Stockholms. Vorbei an Drottninggata, einer Flaniermeile mit internationalen Fahnen, vielen H&M-Läden und Touri-Flair.

Im größten Kaufhaus Nordeuropas „Åhléns“ kurz rein – aber wegen Parfümgeruch schnell wieder raus. Die Berlinerin kaufte Parfüm für ihren Bruder. Im Kaufhaus „PUB“ in der 4. Etage gegessen – wie vor zwei Jahren. Für 70 SEK gab’s ’ne warme Mahlzeit, Salat und Getränk. The Transporter und die Berlinerin: Schnitzel mit Kartoffeln und Soße. Die Hamburgerin und ich: Tortellini mit Brokkoli und Sahnesoße. Essen war okay – etwas fade, aber für den Preis in Ordnung.

🍦 Meloneneis und Sonnenbank

Ein kurzer Abstecher zum Obstmarkt folgte – The Transporter und ich verhinderten einen größeren Bummel und größere Einkäufe auf dem Markt. Weiter zur „wahren Mitte Schwedens“ im Kungsträdgården – ein kleiner Park, gerade im Umbau. Vor dem amerikanischen Restaurant „Fridays“ ein Brunnen mit Bänken – ideal zum Relaxen.

Appetit auf Eis kam auf. Nach kurzer Verwirrung landeten wir bei „Montis“ in der Galerie. Ein Eis auf die Hand sollte es sein. Vor dem Eis musst ein längere Schlange bezwungen werden, die sich vor dem Eisladen gebildet hatte. Das gabe Zeit nachzudenken, wie ich mir mein Eis bestelle. Nach Blick ins Wörterbuch und mit Hilfe der anderen drei besser Englisch sprechenden, habe ich es aber geschafft. Ich nahm Melone, Orange und Tiramisu – super lecker! Fruchtig, nicht zu süß – selten in Schweden. Während wir das Eis aßen, kam die Sonne raus. Perfekter Moment auf der Bank. Ich kleckerte mir mit meinem Eis erst einmal richtig meinen Rucksack voll – aber nicht wirklich schlimm.

📰 Ansichtskarten, FAZ und Löwenbräu

Der Rückweg erfolgte wieder über die Drottninggatan – Ansichtskarten und eine FAZ habe ich gekauft. Ein deutsches Restaurant „Löwenbräu“ gesehen – Bier für 59 SEK, also fast 7 Euro. Etwas teuer. (Anm. d. Autors: Heute bekommt man kein Bier mehr für 7 Euro).

Gegen 17:00 Uhr: langsamer Rückmarsch zum Auto. Noch ein Halt im Park der City Hall, dann zurück zum Norr Mälarstrand.

Dort mit The Transporters Laptop über UMTS (Vattenfall) ins Internet eingeloggt – Geld-Konten gecheckt. Abfahrt gegen 17:45 Uhr wieder zurück in Richtung Forsnäs.

Wichtig: im Kreisverkehr nicht Richtung Sorna, sondern auf die E4 🙂

🏡 Heimkehr, Ballspiele und Massage-Marathon

Auf der Heimfahrt sind alle eingeschlafen – außer dem Fahrer natürlich. (Das ist wie im Kino: Einschlafen heißt dem dem Regisseur zu vertrauen). Ein kleiner Stau wegen eines Unfalls hatte sich gebildet, aber löste sich zum Glück auch wieder schnell auf. Gegen 19:45 Uhr waren wieder am Häuschen. Die letzten 6 km nach Forsnäs waren mit Kies aufgeschüttet – furchtbar, der Sinn war zu dieser Jahreszeit unklar.

Abends wieder Ballspiele – erst Linksbein-Fußball, dann Zuwerfspiele mit 1, 2, 3 Bällen. Schon viel besser als gestern. Die Vermieterin kam mit zwei Hunden vorbei – liebe Tiere. Kurzes Gespräch, Übergabetermin für Samstag, 18.06. um 10:00 Uhr, vereinbart. Die Hamburgerin wird aber erst um 13:10 Uhr zurückfliegen.

🍝 Carbonara, Pudding und Scream 2

Gegen 22:00 Uhr stand dann das Essen – Tortellini mit Carbonara-Soße (mit Milch statt Sahne) – auf dem Tisch. Die Mädels aßen als Nachtisch Pudding bzw. selbstgemachten Früchtejoghurt. Nach dem Essen dann wieder DVD: „Scream 2“ eingelegt. Die Hamburgerin bekam ihre versprochene Nacken-Rücken-Massage – fast 120 Minuten lang, solange, wie der Film lief. Der Teil war lange nicht so gut wie Teil 1 und 3 – wenig Schockelemente (eher alles ein bisschen lustig).

Zum Entspannen noch lustige Outtakes geschaut. Dann kurze Kissenschlacht mit der Berlinerin – sie verschwand wieder als Erste ins Bett. Wir anderen drei plauderten noch über Wichtiges und Unwichtiges.

🌙 Gute Nacht, Freundin

Gegen 2:05 Uhr verzogen wir uns rüber in die Schlafgemächer. Ich später, da nochmal ein Toilettengang notwendig war. Im Zimmer war ich dann gegen 2:20 Uhr. Bis 3:41 Uhr habe ich noch den Tagesbericht geschrieben (den ihr hier jetzt lest). Jetzt kann ich nicht mehr und müde fallen die Augen zu. Hoffentlich habe ich die Hamburgerin nicht gestört.

Um 3:45 Uhr gehe ich dann endlich auch schlafen. Für morgen (14.06.) ist nichts geplant – vielleicht geht’s am Mittwoch (15.06.) noch in den Zoo von Norrköping.