Schloss der Heckklappe, Verständigungsschwierigkeiten und der 4.Tag

Leider mussten wir am vorherigen Abend feststellen, dass die Heckklappe des mitfahrenden VW nicht mehr geschlossen werden konnte.

Nach selbständigen Versuchen das Schloß wieder zum Arbeiten zu bringen, brachte kein Ergebnis. Internet-Recherchen, Nachlesen im Handbuch, fachmännische Gespräche zwischen den anwesenden Laien führte Schritt-für-Schritt zur Diagnose, dass das Schloss defekt sein muss. Für uns ausschließen, konnten wir schnell Sicherungen oder den Mikroschalter zur Türöffnung hinten – zum Glück.

Das Schloss kostet ca. 30-40€ mit Einbau wahrscheinlich 250 €

Zwischendurch haben die Mitreisenden ihren Automobilklub (gelb) angerufen und dieser wollte auch einen Reperatur-Dienst vermitteln. Dieser rief dann auch innerhalb des vereinbarten Zeitlimits an. Bisher konnte alles in Deutsch abgestimmt werden. Der Fagrzeuginhaber spricht aber weder Schwedisch noch Englisch und da fingen die Verständigungsschwierigkeiten an. Auch der Mann am Telefon wollte am liebsten Schwedisch sprechen – konnte aber zum Glück auch etwas Englisch. Zu dem war die Telefonverbindung nicht so gut.

Jetzt musste wir gemeinsam einspringen: und unvorbereitet, wie wir waren, war schon die Beschreibung des Problems eine eigene Herausforderung. Die Frage ist: Müssen wir wissen, was Heckklappe oder Schloss der Heckklappe auf Englisch heißt – nö, aber jetzt wissen wir es:


Trunk Lid (Englisch) oder bagageutrymme (Schwedisch)


Nach langem Hin- und Her am Telefon war die Auskunft so, dass das Auto nicht vor Ort repariert werden kann und nur zur Werkstatt abgeschleppt wird. Die turbulente Durcheinander Entscheidung – auch Hin- und Her – war die Entscheidungen, dass Auto selbst am folgenden Tag nach Vaxjö zu bringen. Die Adresse des entsprechenden Autohändlers wurde per SMS zugesandt. Ach ist das alles aufregend 😉

Um sich nach der Kostenübernahme zu erkundigen, wurde noch einmal der Automobilclub angerufen – der bestätigte, dass keine Reperaturen vor Ort durchgeführt werden. Und das Auto abzuschleppen und nachts vor verschlossenen Türen des Autohauses abzustellen, ist wirklich auch keine Alternative.

Das Auto wurde von innen verzurrt, so dass die Heckklappe nicht aufgehen kann.

Das hat natürlich die Pläne für den folgenden Tag festgelegt:

  • früher aufstehen für alle
  • Nach Vaxjö zum VW Autohaus fahren
  • schauen, was es kostet
  • etwas Zeit in Vaxjö verbringen

Gegen 10:00 Uhr waren wir am Autohaus. Sehr freundlich wurden wir in Empfang genommen und es wurde das Auto besichtigt. Die Vermutung, das Schloss ist der Übeltäter, wurde bestätigt. Das Ersatzteil ist aber nicht vorrätig und am Folgetag gegen 9:30 Uhr (Mittwoch, 19.7.) kann das Auto dann repariert werden. Damit ist die Planung für Mittwochvormittag grundsätzlich festgelegt. Wie und wann besprechen wir aber noch im Detail später.

Jetzt haben wir Zeit etwas in Vaxjö die City, Linnéparken, Dom usw. zu erlaufen und anzuschauen. Zwischendurch machen wir noch an einem Kinderspielplatz halt um den für die Kinder trügen Ausflug interessanter zu gestalten.

3. Tag in Kürze

  • Aufstehen – 7:30 Uhr, aufgewacht und ausgeschlafen
  • Sonne genießen/Relaxen.- bis halb 9
  • Auto waschen – 8:30 bis 9:15 Uhr
  • Frühstücken – ab 9:30 Uhr
  • Blog schreiben/Relaxen – ab 9:30 Uhr
  • Mittag zubereiten – ab 12:30 Uhr
  • Åsa (Badeplats) – ab ca. halb 3
  • Erdbeerkuchen verspachtelt – 15:15 Uhr
  • Sonnen / Relaxen – ab 15:15 Uhr

übrigens für alle diejenigen Zweifler, die immernoch denken, in Schweden ist es immer kalt und es gibt kein Sommerwetter: die Sonne knallt seit heute Morgen mit Temperaturen um 30°.

  • später ging’s zum Ferienhaus zurück
  • Die zuständigen Köche zauberten einen Kartoffel-Würstchen-Auflauf, der allen gut geschmeckt hat.
  • Leider mussten wir feststellen, dass die Heckklappe des mitfahrenden VW nach der Tour nicht mehr abgeschlossen werden konnte – darauf mussten wir die Planung für Tag 4 abstimmen.

Tag 2

Wie berichtet, fing der Tag schon grandios am Morgen mit bester Laune, bestem Wetter und besonders leckerem Frühstück an.

Die Vorhaben waren vielseitig gesetzt, da aber Urlaub ist, muss man diese ja nicht alle durchführen bzw. mitmachen. Da lässt man einen Termin einfach ohne Konsequenzen ausfallen und macht einfach etwas anderes. Man macht das, wozu man gerade Lust und Laune hat: herrlich :-).

Und wenn es nur faul rumsitzen und Nichtstun ist. Wobei dies nicht meine Favoriten im Urlaub sind. Aber mal geht dies auch Zwischendurch.

Ich, als Permanent-Regelmäßig-Esser (nein, das ist kein Schimpfwort) kann nur in Sonderfällen, ohne ein wenig grantelig zu werden, nur mit Frühstück und Abendbrot am Tag auskommen. Aber selbst ist der Mann und während ein Teil der Mitreisenden sich in der Nähe nach Angeboten zu Reitstunden umgesehen haben – Pferde sind schön und erhaben und ich war auch schon Reiten, aber es nicht so mein Ding – bin ich “zu Hause“ geblieben, habe das 2. mitreisende Kind “gehütet“, mir Mittagessen (lecker Kräuterquark mit Pellkartoffeln) und für den Abend einen Tomatensalat zubereitet.

Ach Kochen, Backen usw. ist mein Yoga für Seele und Geist – entspannend, produzierend und zum Schluss gibt es sofort ein Feedback. Lob oder Tadel – aus beiden kann man nur gestärkt hervorgehen. Entweder freudig und ermutigt, wenn es allen geschmeckt hat oder mit Hinweisen und Tatendrang, es demnächst besser zu machen, wenn es nicht geschmeckt hat. Also Win-Win-Situation. Zudem bekommt man beim Schnippeln, Schneiden, Raspeln, Rühren und Zutaten herantragen seine kleine Portion Sport mit ab. Wobei beim (mal weniger, mal mehr) vielen Kosten braucht man dies auch :-).

Am frühen Nachmittag ging es zur Erkundung nach Åsa und Lammhult (City). In Åsa haben wir die empfohlene Badestelle inspiziert. Sie liegt ganz idyllisch am “Asasjön“. Das Wasser ist rötlich gefärbt aber sauber und es lockt zum Baden. Die Kinder wären auch am Liebsten gleich reingesprungen. Es wurde entschieden am Nachmittag wiederzukommen. Mit leicht nassen Hosen ging es dann weiter nach Lammhult – zwei, drei Sachen Einkaufen. Ich wollte gern einen Kuchen zubereiten und einiges fehlte – z. B. das Obst. Gleichzeitig nutzten wir den kurzen Tripp um Lammhult oberflächig anzuschauen (durchfahren). Eigentlich wollten wir noch ein richtiges Eis essen, aber wir mussten mit den Supermarktvarianten vorlieb nehmen.

Die Landstraßen, hier der Weg zurück zum FH, lassen sich perfekt fahren. Kaum Fahrzeuge, viele Kurven und leichte Hügel – das macht Spaß, aber leider nur mit eingebremsten Gas – da ja keiner einen Strafzettel riskieren möchte – auch wenn Weit und Breit kein “Sherif“ zu sehen ist.

Bevor es dann für den größten Teil – alle außer mir, wieder zum Baden losging, wurde noch die Bolognese Sauce für das Abendbrot aufgesetzt. Und die roch schon so gut – musste aber noch ein paar Stündchen weiter köcheln.

Ich fuhr deshalb nicht mit, weil ich dazu gerade gar keine Lust hatte und lieber einen Kuchen zaubern wollte. Dazu hatte ich extra frische Erdbeeren eingekauft und Zutaten für nen Biskuit-Teig. Da nicht alle Äpfel mögen, habe ich auf die Schwedische Apfeltorte verzichtet und eine Abwandlung mit Erdbeeren gemacht. Dieser steht nun im Kühlschrank und wartet auf das Verspeisen.

Aber nach dem ich fertig war, ca. 1,5 h später, folgte ich den Anderen zum Badeplats (S). Mit Decke, Badetuch, Campingstuhl und obligatorischen Keksen kam ich an und habe ich mich auch kurz dazugesetzt, aber irgendwie war mir langweilig und ich habe es nur kurz ausgehalten. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, dass an einer anderen Stelle des gleichen Sees eine schönere Badestelle vorhanden ist – so die verblendete Einbildung von der Anreise. So habe ich mich ins Auto gesetzt und bin die Strecke abgefahren – aber ich habe nichts gefunden. Also wahrscheinlich eine Fata Morgana und doch die Mündigkeit vom Anreisetag.

Am Abend gab es dann Spaghetti und die leckere, selbstgemachte Bolognese Sauce. Einfach gut – kann ich nur sagen!

Mit eins, zwei zum Urlaub passenden Longdrinks habe ich dann den Abend ausklingen lassen. Dazu gab es einen eher schlechten, aber lustigen Film und danach die letzten Sequenzen von Titanic – ach ja…

Bevor es zu Bett und der Tag mit Quizduell zu Ende ging, habe ich dann noch zwei Spinnen das Leben gerettet und vor die Tür transportiert.

Wo bin ich eigentlich?

So richtig weiß ich ja gerade nicht, wo ich mich gerade aufhalte. Ja, das hört sich etwas merkwürdig an. Ich meine damit aber nur, wie der Ort hier genau heißt, in dem eur den Urlaub verbringen. Bisher dachte ich, der Ort heißt Åsa, den haben wir aber bei der Anreise hinter uns gelassen. Dort befindet sich die nächstmögliche offizielle Badestelle – 3 km entfernt.

Dann dachte ich es wäre Lammhult, da die Adresse auch als Postleitzahl Lammhult ausweist. Doch dieser Ort liegt ca. 15 km entfernt.

Und das was ich bisher als Straßenangabe “Kraketorp Nr. x“ entpuppt sich eventuell als Ortsteil oder Dorf. Auf jeden Fall gibt es Ortsein- und auch -ausgangsschilder und wahrscheinlich gehört es zu Åsa.

Ich denke dann mal, ich bin in Lammhult/Åsa/Kraketorp und hier steht auch das Ferienhaus.