Kurztripp nach Erfurt

Heute geht’s mal wieder in die Heimat, nach Thüringen. Also heißt es Taschen packen und los geht’s… Das wär schön! Zunächst einmal war noch ein Arbeitstag zu bewältigen. Aber das liegt nun hinter mir.

Nun sitze ich doch etwas früher auf dem Bahnsteig 3 des Berliner Hauptbahnhofs und muss noch etwas auf meinen Zug warten.  Es sieht aber so aus, als würde der Zug pünktlich kommen.

Warten auf ICE 1534
Warten auf ICE 1534 Richtung Erfurt

1h 50min wird cirka die Bahnreise dauern und gut wird es mir auch gehen, da ich die Vorzüge der 1. Klasse zum Preis der 2. genießen darf. Ach, kann es einem manchmal gut gehen.

Vorher noch ein leckeres Brötchen und nen Kaffee vernascht. So kann es dann auch losgehen.

Die Wetteraussichten für morgen sind nicht ganz so rosig. Aber es gibt kein schlechtes Wetter falsche Klamotten und außerdem, wenn die Stimmung passt, kann kein schlechtes Wetter auftrumpfen. 

Ab 6:00 sieht’s zum Braten wieder gut aus 😉

Neubrandenburg again…

Einen Sonntag, wie zum Träumen, galt es gestern für einen Tagesausflug zu nutzen. Neubrandenburg (NB) sollte es sein. Eine Stadt in Mecklenburg-Vorpommern, die es noch ein wenig mehr zu erforschen galt.

Zwar war NB schon ein paar Mal Etappen- oder Zwischenziel, das letzte Mal auf der Tour de Suede 2016 und davor Jahre(-zehnte) gar nicht; richtig kenne ich die Stadt aber nicht wirklich auch nicht durch die Fahrt gestern.

Die kurze Anfahrt von ca. 130 bis 200 km (je nach Strecke) waren schnell absolviert – nur Fliegen ist schöner. Ich kann nur empfehlen, derzeit die Autobahnen zu nutzen, auch wenn es etwas länger dauert und landschaftlich nicht ganz so schön, wie die B96 ist. Dort zugelt man aber ganz schön vor sich hin. Und das macht nicht wirklich Spaß.

Zunächst galt es an der historischen Stadtmauer zu wandeln, die rund um den inneren Stadtkern gut erhalten bzw. restauriert wurde. Nirgendwo besser zeigt sich hier die Symbiose aus Neuem und Altem sowie gut erhaltenen- und herunter gekommenen Bereichen. Gleich gegenüber im Inneren der ringförmig angelegten Stadtmauer befinden sich moderne und schicke Ein- und Mehrfamilienhäuser.

Im Hintergrund sieht man aber auch immer wieder die in 60iger/70iger populäre Plattenbauweise, die auch vor Allem die am Rand gelegenen Stadtgebiete NBs kennzeichnet. Viele belächeln diese Bauweise aus heutiger Sicht und wollen im Altbau wohnen, aber nur so gab es damals die Möglichkeit schnell und kostengünstig viele Wohnungen zu errichten, die damals dringend gebraucht wurden. Heute ist schade, dass viele dieser Wohneinheiten heruntergewirtschaftet und nicht modernisiert werden. Allerdings kenne ich den Wohnungsbedarf in NB nicht, ob eine Sanierung überhaupt sinnvoll wäre.

Ein kurzer Blick war auch auf die zentral gelegene –> Konzertkirche im Stadtzentrum möglich. Generell ist alles schön, sauber und aufgeräumt. Auch hier findet sich der moderne Stadtkern neben vielen historischen Gebäuden.

Konzertkirche Neubrandenburg
Konzertkirche Neubrandenburg

Nach einem kleinen Snack im Kornhus Bistro Cafe & Landbäckerei, die zum Gebäude der Vierrademühle gehört, ging es im idyllisch angelegten Kulturpark weiter zum Tollensesee.

Ein super schöner Platz am Ufer des Tollensesee eröffnet sich nach ca. 1,5 km kurzem Schlenderweg. Bei diesem Wetter ein super schöner Ort zum Relaxen. Und das Wasser zieht einen magisch an, so dass es wahrscheinlich nicht erstaunlich ist, dass ein kleiner Wasserausflug; dieses Mal mit den Tretboot; auf den Plan gerufen wurde. Ein wenig Glück war mir beschieden, da ich das letzte Boot ergattern konnte. Es waren tatsächlich noch andere auf die selbe Idee gekommen; völlig unbegreiflich 😉

Der See bot Erfrischung und Entspannung zugleich, wie man ja auch sehen kann. Auf dem Tretboot gabs zur besten Kaffeezeit ein großes Stück Apfel-Streuselkuchen, mitgenommen aus dem Kornhus. Super lecker und noch leicht warm – das geht immer auch wenn man gerade erst Mittag gegessen hat.

Blick vom Wasser auf den Tollensesee
Blick vom Wasser auf den Tollensesee
Erfrischung im Tollensesee
Erfrischung im Tollensesee

Für 1h war das Tretboot gemietet (1h = 9,50€, Lichtbildausweis wird benötigt) – kürzer macht keinen Sinn, sonst kommt man nicht weit auf dem See. Der leichte Wind machte es angenehm auf dem Wasser und lies die Sonne gar nicht so heiß erscheinen – trügerisch. Sonnencreme ist immer Pflicht. “Rote Kraben“ laufen schon genug herum und aus Erfahrung von der letzten Radtour (siehe Sonnenbrand! Zeitabschnitt Halle nach Erfurt) – lieber etwas mehr nehmen.

Die Zeit auf dem Wasser verging wie im Fluge. -also gings geg. 16:15 Uhr zurück zur Anlegestelle. Dort warteten schon die nächsten. Vorher galt es das Boot noch Rückwärtseinzuparken. Das verlief erst ganz gut, nur dass Boot in der Endposition einen guten Meter vom seitlichen Steg weit entfernt war; an der Kaimauer war alles supi. Ja, ein Tretboot kann auch Rückwärtsfahren – wenn es auch etwas schwieriger ist, dies zu koordinieren – einfach Rückwärtstreten. Gut das der Pächter das Boot mit nem Haken einfangen konnte. Hört sich schlimmer an, als es war!

Jetzt war nur noch Eines offen: ein leckeres Eis. Angelockt von der langen Schlange am Eishäuschen und vom Werbeslogan “aus eigener Herstellung“ war die Vorfreude groß. Doch diese löste sich schnell wieder auf. Das erste Manko – Softeis gab es nicht. Zweites Manko: lange Schlange und Drittes Manko: weder das Eis noch die Waffeln schmeckten, wie erhofft. Das Eis war zu süß und hatte keinen Geschmack (Mango, 1 € pro Kugel) und die Waffel naja. Nicht viel besser. Da lieb ich mir doch das “Heißzeit“ in Gießen bzw. den Eisladen bei mir zu Hause um die Ecke.

Aber ich hätte vorgewarnt sein können, da der Laden “Venezia“ hieß. Typischer Eisladen, wie in jeder Einkaufsmall; aber hier wie dort ohne Quali-Check durch Konkurrenz.

Noch vom Boot barfuß ging es nun so zurück bis zum Parkplatz – über Stock und Stein. Ich wußte gar nicht, dass so manches Pflaster so sanft zu den Füßen sein kann (toll).

Die Enttäuschung über das Eis war schnell verflogen, da die schönen und tollen Eindrücke vom Tag doch mehr überwiegen als so ein dummes Eis.

Das Auto war im Parkhaus nähe Rathaus untergebracht. 4 Euro Parkgebühren waren zu verkraften. Hinwärts führte die Strecke über den kürzeren Weg auf der B96. Das ging mir zu langsam: Zurückzu habe ich die A20 genommen. Die Strecke ist zwar ca. 60 km länger aber dafür wesentlich schneller und fahrfreudiger, wenn es keinen Traffic jam gibt; doch ganz verschont wurde ich nicht. Ich sag nur selbst-erzeugter Stau – ohne Grund durch sinnloses Linksfahren und in die linke Spur reindrängeln, damit der nachfolgende Fahrer stark abbremsen muss (Ziehharmonika-Effekt). Und die rechte Spur ist wieder mal total leer.

Aber es ging alles gut. Ein kurzer Tankstopp bei Bernau auf einem Autohof kostet auch nicht allzuvel Zeit. Gut und Munter bin ich dann zu Hause 20:15 Uhr angekommen.

Zu Hause angekommen heißt nicht, die Tagesziele erreicht zu haben. Nein : eine Fahrrad-Aktivität wartete noch, da ich mein Wochenkontingent von 75 km noch nicht erfüllt hatte. 2 mal zur Arbeit fahren reicht nicht; es sollten schon mind. 3 mal sein (Hin- und zurück: 6 x 12,5 km). Das Wetter war aber noch sehr gut und somit stand dieser Aufgabe nichts mehr im Wege. Siehe die Angaben zur Strecke und Fahrzeit in der Blognachricht vom Vortag –> https://dynamicspace.bike/sonntag-abend-und-wochenziel-nocht-nicht-ereicht/

So aufgeputscht von der Rad-Runde hätte ich noch Bäume ausreisen können. Ich hätte gedacht, dass ich mehr K.O. bin. Toller Tag, zur Wiederholung vorgesehen!

Sonntag Abend und Wochenziel noch nicht erreicht

Trotz wunderbaren und sehr schönen Ausflug galt es noch die Herausforderung des Wochen-Fahr-Ziels von 75 km pro Woche zu erreichen. 

Also schnell die Klamotten gewechselt, ein Getränk zubereitet und dann ging’s schon auf die verbleibende 25 km Runde.

Bei noch sonnig warmen Temperaturen ging es leicht von der Hand und nach knapp einer Stunde war das Thema “gegessen“ und ich konnte ruhig und zufrieden die Woche und das Wochenende ausklingen lassen.