Der Tag nach dem Tourabschnitt, der mich bisher am Meisten gefordert hat, wird mich nach Kalmar führen. Diese Stadt liegt ca. 90 km vom Etappen-Ziel Lyckeby entfernt und und das Streckenprofil weißt nur am Anfang viele Hügel/Bergabschnitte auf. Laut Höhenprofil sind nur ca. 200 m ansteigende Höhenmeter zu erwarten.
Tag: 5. Juli 2016
Was heute geschah oder ein Drama in mehreren Ebenen
Der Tag fing sehr gut an. Die Sonne lachte durch die Fenster meiner Unterkunft und weckte mich sanft – es stand eines der längeren Abschnitte auf der Fahrradtour an.
Hierfür musste ich gut präpariert sein. Deswegen gabs es erst einmal ein ausgedehntes und relaxtes Frühstück und natürlich die Vorbereitung des Lunch-Pakets, was unterwegs der Verpflegung dient. Dann prüfen aller elektronischen Geräte, die mich gut ans Ziel bringen sollen.
Hier noch ein paar Bilder von der Unterkunft Jägartorpet in Bromölla bevor ich durchgestartet bin.
Und dann ging es schon los. Ein sehr schön ausgebauter Radweg machte den Start dieses Teilabschnittes zu einem Vergnügen. Es ging sehr gut voran. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich zwar aus den Vorbereitungen, was auf mich zukommen sollte, aber es kam doch etwas extremer, was der Tag für mich bereithielt, als erwartet.
Wie schon berichtet, ereilte mich die erste unschöne Situation mit dem kleinen Unfall und der im Wege stehenden Absperrung. Die Halterung der Lampe wurde notdürftig mit Heftpflaster (Schnellverband) gerichtet. Die Reperatur und der Aufenthalt dauerten doch fast 60 Minuten. Dafür hielt die Notoperation bis zum Ziel.
Etwas Positives: zwischedurch kam ein nettes Radler-Paar vorbei, die mir ihre Hilfe anboten. Doch die Reperaturstelle war schon gefixt und es musste nur wieder aufgeräumt werden. Ich findes es schön, wenn sich Radfahrer untereinander helfen.
Weiter gings erst einmal Richtung Karlshamn. Die Strecke änderte sich leider mehr und mehr. Bis es nach ca. 25 km dann endgültig nur noch bergauf und dann wieder bergab ging und das bis zum Ziel in Lyckeby (Karlskrona). Ca. 1100 Höhenmeter (ca. 450 positive Höhenmeter) wurden von mir heute bewältigt. Für einen Profi- oder Gebirgefahrer ist das natürlich nichts – aber für Normalos eine Herausforderung. Das war nicht nur eine Anstrengung für den Körper sondern auch eine Anstrengung fürs Gemüt und die Verfassung.
Es wollte einfach nicht mehr voran gehen und die Strecke zog und zog sich. Der Distanzmesser zum Ziel verringerte sich nur in ganz kleinen Trippel-Schritten. So richtig ins Rollen und radeln bin ich heute gar nicht gekommen. Da kann man zwischendurch schon mal den Fokus verlieren und muss sich neu sortieren und das Ziel fest im Auge haben. Letztendlich ist es ein schönes Gefühl im Ziel die Strecke bewältigt zu haben.
Aber das waren nicht die einzigen Störungen mit denen ich heute zu kämpfen hatte. Eigentlich hatten alle Wetter-Apps und das Fernsehprogramm erst Regen für heute Abend ab 20:00 Uhr vorausgesagt. Es sollten sich Wolken und Sonne bei angenehmen Temperaturen abwechseln. Das schöne Wetter zu beginn änderte sich in böigen Wind von der Seite oder immer von hinten und in zusätzliche Regenschauer. Also hieß wieder Regensachen rausholen, Packtaschen und Rucksack mit dem Regenschutz versehen und mal abwarten, wenn es zu heftig war, und mal durch den Regen weiterfahren.
Wenn dies nicht ausreichen sollte, ist auch noch mein neues Navigationsgerät in den wichtigsten Situationen nicht zu gebrauchen. Als ich nach langer Fahrt beim Zwischenstopp Ronneby angekommen war, verweigerte das Navi die Routen-Weiterberechnung bis nach Lyckeby. Aber zum Glück hatte ich noch mein Smartphone und die darauf befindliche Navigations-App. Diese arbeitet zwar nicht so detailliert, wie das Fahrrad-Navi, was den ein oder anderen Umweg (mehr km) verursachte, führte mich aber ans richtige Ziel.
Nach fast 9 h stündiger Fahrt (6:11 Fahrzeit) erreichte ich nach ca. 127 km (geplant 119 km) den Parkplatz der neuen Unterkunft – „Lyckåhem Hotell och Vandrarhem“.
Hier wartet schon The Transporter, mit dem ich mich für heute Abend verabredet hatte. Dann habe ich schnell den Check-In vollzogen und das Zimmer übernommen, mich kurz frisch gemacht um dann noch kurz nach Karlskrona reinzufahren (mit dem Auto) und die verbleibende Zeit fürs Essen und Umherschauen zu nutzen.
So sind wir auch zu dem sehr großen aber leckeren Eis gekommen, dass wir dann leider im Eis-Cafe zu uns nehmen mussten, da der für 20:00 Uhr vorausgesagte Regen auch fast pünktlich in Karlskrona startet. Nach einem Schnell-Einkauf bin ich zurück in der Unterkunft und The Transporter wieder auf dem Weg zu unserem nächsten Treffpunkt in Mönsteras.
Fazit: Alles braucht seine Zeit und Kraft. Ich bin glücklich, diese Etappe bewältigt zu haben und freue mich eigentlich schon auf Morgen und den nächsten Abschnitt. Mal sehen, was meine Knochen dazu morgen früh sagen.
PS: Damit das Fahrrad sicher steht, darf es heute sogar bei mir im Zimmer übernachten.
Zwei Kugeln Eiscreme zur Belohnung
Als Tageshöhepunkt haben The Transporter und ich uns in Karlskrona ein Eis gegönnt. Wir wollten nur je zwei Kugeln und bekammen je ein Berg Eis. Lecker.
7. Etappe Bromölla – Karlskrona – Endlich bin ich da!
Nach einer anstrengenden ca. 120 km langen Berg-und Tal-Fahrt bin ich in der nächsten Unterkunft nahe Karlskrona in einem Stück angekommen. Mehr später.
Streckenprofil 7. Etappe
Teilabschnitt 1 – Bromölla – Ronneby:
Teilabschnitt 2 – Ronneby – Karlskrona:
Es regnet,…
…es regnet, die Erde wird nass. Mach mich nicht, mach mich nicht nass, mach nur die trocknen Felder und Blumen nass.
Nur kurze Pause – ich gab heut‘ noch ein Brocken vor mir und bei der Reperatur habe ich einige Zeit schon liegen lassen, ohne jetzt im Stress zu sein Aber man setzt sich ja so seine Ziele, Meilensteine, Qualität-Gates, bestimmt die Risiken und plant dafüe einen bestimmten Puffer mit ein. Und letzteres ist für heut halt schon angezapft. 😉