Zurück am Holmenkollen…

Rückblick

– 2012 –

Ein paar Jährchen ist es schon her, mein Gedächtnis bringt es mir nicht gleich in den Sinn zurück, wann ich das zweite, also das letzte Mal, am Holmenkollen war. Ich musste etwas recherchieren – und siehe da, es war schon anno 2012. Also knapp 13 Jahre sind seit dem vergangen. Ach schön war damals die Zeit…

IBU Weltcup – Biathlon Stadion Oslo

Damals ging’s als Abstecher von unserer Skandinavien-Reise, eher glaube ich mehr spontan, auf Wunsch eines Einzelnen – ich weiß garnicht wer 😉 – mal zu einem Biathlon Weltcup. Als Fan war ich / wir schon 2008 in Ostersund und 2010 bei den Olympischen Spielen in Vancouver (zum Weiterschmökern: -> https://dynamicspace.bike/erinnerungen-10-02-2010-einer-meiner-besten-tage-momente-ever/) mit dabei Und wenn zufälliger Weise vom 02. bis 05. Februar 2012 am Holmenkollen eine Biathlon-Veranstaltung stattfindet, kann man die ruhig auf dem Weg nach Hause nach Deutschland mitnehmen – das war aber nie so geplant. Die Entscheidung zum Event zu gehen, fiel damals an einem kalten Winterabend (minus 25Grad) in unserem warmen Hotelzimmer. Wir, also ich,  hatte für uns Tickets für den 2. Februar gesichert. So durften wir dann mit einigen wenigen anderen die deutsche Mannschaft während des Weltcups bejubeln. 🙂 . Dies können eigentlich auch Fernsehbilder belegen, die aber wahrscheinlich schon verschollen sind – jedenfalls habe ich diese noch nicht wieder gefunden. Vielleicht finde ich diese noch.

Immer damals mit dabei mein getreuer Kumpel, der seit meiner Rad-Tour nach Stockholm 2016 hier im Blog „The Transporter“ genannt wird – aber 2012 diese Bezeichnung natürlich noch nicht akut war. Und die gesamte Tour im Winter war schon der Hammer gewesen, tolle unvergessene Erlebnisse..

Die Erzählungen zum Holmenkollen stammen alle noch aus einer Zeit vor diesem Blog. In 2012 stand das sportliche Event im Vordergrund und viel Zeit wir damals auch nicht wirklich.

Skisprung-Schanze Biathlon Weltcup in Oslo (2012)
Start-Zone Weltcup in Oslo (2012)

– 2005 –

Das allererste Mal in Oslo und auf dem Holmenkollen war ich 2005 – 3 Tage Oslo – auf jeden Fall als regulärer Zielpunkt auf der Rückreise unserer Norwegen-Tour zum Nordkap 🙂 .  Damals ging’s einen Monat lang ca. 7.000 km quer durch das schöne Norwegen – aber noch schön per Zelt und Hütte und nicht wie heute immer bequem im Hotel. Wobei in Oslo haben wir im CityHotel übernachtet, dass es heute so nicht mehr gibt.

Reiseplanung vom 1. Quartal 2005

Beim Besuch von Oslo haben wir natürlich (ich als Fan von Olympia und Olympischen Spielen – Oslo 1952) auch das Skisprung-Stadion am Holmenkollen explizit besichtigt – aber noch mit der älteren Schanze (von der WM 1982), also vor Einweihung der Neuen zur WM 2011. Bilder gibts noch analog – da habe ich gerade keines zur Hand 🙁 äh, Ich suche…gefunden – doch schon in der Cloud vorhanden 🙂

Skisprung-Schanze Holmenkollen (2005)
Skisprung-Schanze Holmenkollen (2005)
Souvenirladen Holmenkollen (2005)

Zwar hat es damals sehr viel Zeit, Kraft und Mühe gekostet, aber den “Aufstieg“ auf die Schanze (zur bodenhöhe, gläsernen Aussichtskanzel) habe ich damals freiwillig mit The Transporter mitgemacht. Mein Kumpel war der ruhende Pol, da er nicht, wie ich, höhenängstlich ist. Er hat den Weg nach dem Fahrstuhl, der damals noch senkrecht in die Höhe stieg (2 Etagen) und nicht wie heute im 45Grad-Winkel, erforscht und mir diesen genau dann immer wieder ruhig beschrieb. So konnte ich mich Step by Step auf der steilen Treppe zur Aussichtsplattform vorarbeiten und nach gefühlten 2 h (es waren um die 30 min) mit bleichem Gesicht die Plattform für mich erobern.

Steile Treppe zur Aussichtsplattform der Schanze (2005)
Skisprung-Schanze – Aussichtsplattform (2005)

Die Aussicht genießen, konnte ich aber erst nach etlichen Minuten. Erst einmal musste ich Vertrauen gewinnen!

Fun-Fakt:

Bis zum Erreichen der Plattform war um die Schanze so gut wie gar nichts los. Wir einzelne Besuchende. Das war gut, so hatte ich die Zeit für die notwendigen Abläufe, um über die vorhandene steile Treppe auf die komplett bodenhoch verglaste Plattform zu gelangen. Kaum war ich auf der Plattform angelangt, strömte eine deutsch-bayrische Truppe auch in die Glaskanzel, sahen mich mit meinen zitternden Beinen und bleichen Gesicht und tuschelnden “…der arme Junge, jetzt wird er hierauf geschleppt…“. Darauf musste ich laut erwiedern, dass ich dies freiwillig und als Therapie mache. Nicht erwartend, dass ich die deutschen Sätze verstanden hatte, waren die Leute von meiner Gegenrede etwas erschrocken.

Natürlich ist es mir dann irgendwann – paar Minuten später – auch besser gegangen, die Farbe im Gesicht war zurück, die Beine waren immer noch etwas weich, aber die Glücksmomente stellten sich ein und so konnte ich dann den tollen Blick auf Oslo und den Oslofjord total genießen. Auch damals hatten wir super Wetter und man konnte den Blick bei blauen Himmel schweifen lassen. Norwegischer Sommer halt 😉

Blick von der Schanze (2005)

Geheilt hat mich dieser Aufstieg/Eigen-Therapie nicht, hat aber damals eine gute Portion Adrenalin gebracht. Heute bin ich immer noch ein Schisser, was Höhe angeht, was auch die folgende Erzählung zum aktuellen Holmenkollen-Besuch belegen wird. Aber ich mute (getraue) mir heutzutage viel mehr zu , die konsequenten Höhenkonfrontationen, ob CN Tower, OneWorldTrade Center, Berge in der Sächsischen Schweiz oder Alpen oder auch nur das Riesenrad in Oslo hilft dabei – aber immer meine Nerven und meinen Kreislauf im Blick….Ich möchte auch heile wieder runterkommen! Nicht Ängstliche verstehen manchmal das ganze Gewese von und nicht. Das muss man gut erklären -ist halt fast wie eine Krankheit und die Symptome können immens sein.

Gegenwart

– 2025 –

Am 20. Juni 2025 war es nun wieder soweit – Besuch am Holmenkollen, der 3. Dieses Mal wieder im Sommer und explizit zur Besichtigung der Schanze als eines der Highlights bei unserem Aufenthalt in Drammen und somit dann Oslo bei der Norwegen und Schweden Tour 2025 (siehe https://dynamicspace.bike/route-zur-norwegen-schweden-tour-2025/)

Bei sonnigem Wetter haben wir am Vormittag dann unsere Packl genommen und haben uns direkt von unserem Hotel-Standort zum Holmenkollen begeben. Heute, wir waren etwas später dran als die zwei Tage zuvor, gab’s auf der Strecke nach Oslo (E18) keinen Stau und so waren wir schon nach knapp 40 min bereits am höchsten Berg Oslos – dem Holmenkollen. Jedoch die Rache des Staugottes schlug auf der Rückfahrt nach Framen um so härter zu…

Der Holmenkollen mit seinen ca. 370 m Höhe erhebt sich etwas nord-westlich von Oslo im Stadtteil Vestre Aker und ist ein schönes und beliebtes Ausflugsziel.

Es geht schon ganz schön bergan auf dem Weg zur Holmenkollen-Schanze, wenn man sich so die letzten paar Kilometer vor Augen hält. Respekt allen, die sich per Rad oder zu Fuß auf den Bakken rauf bewegen – ein bisserl neidisch bin ich schon, wenn ich die vielen Radler sehe. Aber in dem Moment sind wir alle drei froh im Auto bequem zu sitzen und nicht in der Wärme hochkraxeln zu müssen.

Ich setze meine zwei Mitreisenden direkt am Skimuseum / Aufgang Jump Tower ab und fahre unser Vehicle ein paar 100 Meter bergabwärts in die – man höre und staune – kostenlose Parkzone – immerhin für 48h!

Eingang Holmenkollen Ski-Museum (2025)
Seitenansicht Schanze (2025)
Stabkirche am Holmenkollen (2025)

Wiedervereint besprechen wir den Split der Gruppe – 2 machen sich auf, das Abenteuer Museum und Ski Tower zu beginnen, der verbleibende Teil ruhte sich zunächst vor dem Ski-Museum aus und tankte Kraft in der Sonne. Nicht zu vergessen, Energie auftanken durch die leckeren mitgebrachten Hasenbrote.

Wir anderen zwei besichtigten nun das Ski-Museum, das viele Facetten der Polarexpeditionen und über die Geschichte des Skiefahrens darstellte. Das Leben zur damaligen Zeit war nicht so einfach, wie heute, und jetzt muss man dazurechnen, wie aufwändig und hart Expeditionen ins ewige Eis gewesen sein müssen. Fast unmenschliches Wirken!

bildliche Darstellung Machtverhältnisse Europas um 1890

Zu diesen gut dargestellten Fakten (per Bild, Ton, Ausstellungsstücken) konnte man in spielerischer Art und Weise, das Gepäck zu einer Expedition zusammenstellen, (7 wichtige Items aus 14 auswählen und Eignung in Prozent zurück erhalten) oder ausprobieren, wieviel Kilogramm Gepäck man für 10s auf einem Schlitten hinter sich herziehen kann oder wie schnell man gegen zwei Gegner auf der Loipe für ein paar Meter unterwegs ist. Toll gemacht und sehr zu empfehlen.

Museum: Ich packe meinen Koffer für eine Expedition
Test Schlitten -Ziehen
Ski-Rennen gegen zwei virtuelle Gegner – 2. Platz

Im zweiten Geschoss waren zum Teil sehr interessante Experimente und Aufgaben zu Themen das Klimaschutzes für Kinder und Jugendliche aufbereitet, die aber auch mich „Junggebliebenen“ 😉 zum Ausprobieren und Spielen einluden. Fakten interessant und verständlich aufbereiten, war hier das Motto.

Darstellung: Heute ca. 50% Regen und 50% Schneetage in Oslo (früher fast 90%)

Die Geschichte der Skisprung-Schanze am Holmenkollen und dessen Veränderungen im Laufe der Zeit war ein weiterer Teil des Museums im zweiten Geschoss. So konnte die Veränderung der Schanze von einem einfachen Hügelchen zu der Schanze, die diese jetzt ist in Modellen nachvollzogen werden. Der Sprung von der WM-Schanze von 1982 zu 2011 war noch mal enorm.

Modell Olympische Spiele 1952
Schanze zur WM 1982 (Mein Besuch 2005)

So jetzt war es soweit, die Anspannung stieg in mir schon – jetzt sollte es den Jump-Tower hochgehen. Dazu muss auf das Geschoss 3 gewechselt werden, wo sich in einem Schlangensystem für den Aufstieg mit dem Fachstuhl angestellt werden konnte. Wir hatten Glück – vor uns war niemand – und wir waren jetzt die ersten die am Fahrstuhl warteten, der sich gerad in Bewegung hinauf zur Aussichtsplattform gesetzt hatte. Für mich insofern gut, dass ich schon mal mitbekam, wie lange das Abenteuer hinauf bzw. hinab dauern würde. Die Anspannung steig weiter, der Puls schnellte auf für mich sehr ungewohnte 80 Schläge pro Minute und die Beine wurden „weich“. Und dann kamen, bevor noch die Tür zum Einsteigen aufging, die Gedanken in den Kopf – es wäre für mich doof, wenn der Fahrstuhl verglast sein würde, so dass man die Umgebung beim Hoch- und Runterfahren mitbekommen kann. Für die, die schwindelfrei sind, natürlich besser und gewollt so.

Und wie kam es? Der Fahrstuhl öffnete sich. Ich wollte als erster Einsteigen und bin gleich wieder rausgesprungen. „Nee, dass funktioniert nicht“, sagte ich. Der Lift war natürlich an beiden Seiten zum hinausschauen verglast. Je höher die Gondel fahren würde, um so weiter kann man schauen. Es reichte der eine Blick und schon war klar, für mich ist hier das Abenteuer Aussichtsplattform für heute zu Ende. Ich musste abbrechen und habe meine Begleiterin ziehen lassen („Fahr, du alleine rief ich hinterher) und sie musste leider den Weg in die Höhe alleine antreten. Es war für mich an diesem Tag eine zu hohe Hürde und nicht zu bewältigende Herausforderung, musste ich mir eingestehen. Die benötigte Ruhe und die Zeit für das „Kennenlernen“ der Situation – Vertrauen finden zum Fahrstuhl war heute nicht genügend gegeben. Justement, kaum hatte sich die Fahrstuhltür mit meiner Begleiterin für die Fahrt zur Aussichtsplattform geschlossen, füllte sich der Warteraum für den Aufzug mit mehreren Bus-Reisegruppen und ein baldiger erneuter Versuch für das Hinauffahren war jetzt in weite Ferne gerückt.

Draußen wartete noch unsere dritte Mitreisende, der ich nun auch ein Besuch des Ski-Museums empfohlen hatte. Gemeinsam gingen wir nun die Museums-Tour noch einmal ab und wiederholten, das ein oder andere Spiel. Auch ein zweites Mal entdeckte ich noch spannende, neue Fakten.

Die dann von der Aussichtsplattform zurückkommende Mitreisende sah sehr glücklich, fröhlich und zufrieden aus, als sie sich wieder zu uns gesellte. Sie berichtete von einer wunderbaren Aussicht und von einem tollen und schönen Aufstieg zur Aussichtsplattform.

Jedenfalls genoss jeder für sich seinen eigenen Tag und seine Erlebnisse an der Holmenkollen-Schanze – aber alle fanden es einen gelungenen Ausflug bei bestem Wetter. Was wollen wir mehr?

Weitblick vom Sockel der Schanze (2025)

Nach einem kurzen Schlenker durch den Souvenir-Shop – das muss sein – der Spleen Kühlschrank-Magnete musste noch befriedigt werden- machten wir uns dann wieder zurück auf den Weg in die Osloer City – aber nicht ohne noch ein paar weitere Fotos von der Schanze – vom Auslauf aus – gemacht zu haben.

Skisprung-Schanze Holmenkollen (2025)

Ein bisserl Shoppen und Flanieren in der Karl-Johann-Gate war anvisiert – jedoch der Bau- und Umleitungswahn in Oslo – schickte uns in eine Sackgasse, aus der wir fast nicht rausgekommen wären. Überall Einfahrt-Verbote – zu allen Richtungen ! – verrückt. Vorsichtig und Rückwärts ging’s zurück auf die Hauptstraße und wir brachen den Versuch hier ab und machten uns letztendlich gleich auf den Weg zurück ins Hotel in Drammen. Dann eben Fika und nicht shoppen, passt. Und wir dachten, da wir so früh in der Zeit waren, dass es so gut und schnell zurückging, wie wir morgens gekommen waren.

Nichts da – statt 40 min brauchten wir knapp 70 min – und der Stau löste sich erst bei unserer Abfahrt in Drammen wieder auf. So ein Mist: da schleicht man auf der Autobahn mit 80-110 km/h sowieso schon nur dahin und jetzt das! Mit knapp 40-60 km/h mussten wir auf der Autobahn die 35 km bis zu unserem Hotel tuckeln .

Am Nachmittag ging’s dann nach der Fika zu zweit noch auf die Spiralen (Spiral-Tunnel in Drammen).Das ist aber eine andere Geschichte…. Ob ich diese erzähle, weiß ich jetzt noch nicht – bleibt dran und gespannt, was so folgt 🙂

Tag 1: Überraschung: Perfekter Tag in Calgary – was für ein Glück (Meine lange Kurzgeschichte)

“Wer Urlaub hat, möchte was erleben und oder sich erholen.“ Das geht am Besten, wenn es einem super geht und man entspannt genießen kann. Am 23.5., dem 1. wirklichen Tag unserer Kanada-Reise, war einer dieser absoluten Ausnahme-Tage, an denen alles passt (und das kam auch doch wettermäßig überraschend.)

Doch recht ausgelaugt und müde waren wir kurz nach Mitternacht nach einem sehr langen Anreisetag ins Bett des Hotels Marriott Downtown gefalllen und erstaunlicher Weise, jedenfalls ging es mir so, recht frisch und wieder ausgeruht nach wenigen Stunden wieder gegen halb 9 (8:30 Uhr Ortszeit)  aufgewacht.

Wichtig: es wird nichts mit Hektik gemacht, das haben wir schon beruflich, sondern alles dauert so lange, wie es seine Zeit dauert.

Ein Blick auf das frühmorgendliche Wetter war durchwachsen – nicht schlecht aber auch ließ es nicht den Überflieger erwarten. Lt. App:  kein Regen und das ist es was zählt (aber auch das könnten wir nicht ändern und würden das Beste daraus machen). Aber für heute war dies gar nicht notwendig.

Also los ging es erst einmal mit einer für mich superwichtigen Mahlzeit – dem Frühstück (bzw. ich habe immer Lust auf leckeres Essen). Nee ohne Quatsch, wenn das Frühstück königlich ist, dann wird meistens der Tag, von der Stimmung her, auch königlicher. Meine Mitreisende ist keine Frühstückerin – braucht morgendlich eigentlich nur einen Kaffee – aber wer mich dabei hat, wird um ein(e) Frühstück(sbegleitung) nicht herumkommen :-).

Deswegen hieß es am ersten richtigen kanadischen Urlaubstag auch Klotzen und nicht kleckern und ab gings ins zum Hotel gehörende Restaurant und nicht zu Butter-Käss-Brot. Und auch meine Mitreisende konnte sich dem leckeren Frühstücksangeboten nicht entziehen. 

Ihre Auswahl: Avocado- Sandwich mit Salat und darin versteckt ein hart-gekochtes Ei (statt pochiertem Ei). Dies sah sau lecker aus und schmeckte auch genau so.

Bei mir stand etwas rustikaleres auf dem Plan: Bratkartoffleln, Rührei, Bacon, Sausage… im Gegensatz zu sonst, wo eher ein süßes Frühstück angesagt ist – das war genau da Richtige, genau, was ich gebraucht habe. Die Energie-Reserven wieder auffüllen (die waren vom Vortag noch recht leer). Im Restaurant und vom Essen stimmte alles und es war gemütlich, Kraft spendend und wirklich easy und relaxt. – also ein herrlicher Start in den Tag.

siehe Frühstück – Start in den Tag

Danach ging’s dann auf die Piste – Stadterkundung  – ohne Plan – nur ein Ding war mir wichtig: Olympia Plaza. (ich sammele ja Olympia-Städte – deswegen auch Calgary – und ihr wisst – es war 1988),  Alles andere ergibt sich dann von selbst. Die Kameras und Smartphones, Sportcams in der Hand und der Auslöser “gezogen“ – so ging’s dann los.

Da der Blick aus unserem Hotelzimmer (11. Stock an der 9th Avenue – direkt neben dem Calgary Tower)  etwas kühleres Wetter andeutete, empfahl ich uns nicht nur eine leichte Jacke sondern etwas mehr mitzunehmen – (r)meine Fehlentscheidung, wie es sich später erwies. Auch ging ich mit langer Hose los, statt die kurze zu bevorzugen.

Blick aus dem Hotelzimmer am Vormittag

Es wurde zu einer sehr schönen Tour durch (eher) Calgary Downtown mit vielen kleinen und größeren Highlights gestartet. Natürlich gibt es Ecken, an denen es nicht so hübsch aussieht und an denen gebaut wird, aber rundrum ist es eine aufgeräumte und recht sauber wirkende City.

Überall kann man Bezüge zum jährlichen Event Stampede – einer jedes Jahr organisierten  zehntägige Landwirtschafts-Ausstellung und der größten Rodeoshow der Welt (dieses Jahr: 8.-17. Juli 2022) – finden. Dies zeigt die historische und aktuelle Prägung der Region.

Z. B. Lernt man, dass durch eine Frau im Jahr 1929 erkämpft wurde, dass der Begriff “Persons“ nicht, wie ein Jahr zuvor, April 1928, vom Obersten Gericht noch verneint, nur Männer umfasst, sondern auch Frauen einschließt. Ein Meilenstein in der Geschichte Albertas und Kanadas. Hierzu gibt es eine Skulpturen-Gruppe in der Nähe des Olympia Plaza – die dies sehr bildhaft veranschaulicht.

Supreme Court of Canada: No!
Privy Council: yes

Des Weiteren lassen sich viele architektonisch schön gestaltete Gebäude, Skulpturen oder Häuserbemalungen entdecken und so lässt sich die Stadt Stück um Stück kennenlernen. 

Apropos Olympia Plaza – die Erinnerung an Olympia sind erkennbar und begreifbar aber an der ein oder anderen Stelle rostet es schon ein wenig. Der Platz wird grundsätzlich gepflegt und, wenn man doch das Glück hat, an einem sonnigen Tag, wie heute, hierher zu kommen, macht es richtig Spaß den Platz zu entdecken und das Gefühl aufzusaugen, wie es damals vor 34 Jahren wohl gewesen ist – so geht es mir auf jeden Fall (mit allem Für und Wider zur Olympiade und den Olympischen Spielen). Tafeln zeigen die damaligen Sieger – und mein Highlight – das ich damals auch live im Fernsehen schon mitverfolgt hatte – war die Wiederholung der Gold-Medaille im Figur-Skating der Damen und dem tollen Tanz der “Carmen“ auf dem Eis. Ihr wisst, wen ich meine.

Olympic Plaza
Olympic Plaza
Olympic Plaza
Tower of Calgary

Achso und das Wetter: anders als eingeschätzt – war bombig!!! Sonne, blauer Himmel…. also ein fantastischer, unerwarteter Super-Tag, der noch nicht zu Ende war – siehe die fantastischen Bilder.

Nach diesen Highlights und bei dem herrlichen Wetter zog es uns zum Wasser – besser gesagt zum Bow River.  Und das ist Lebensqualität: dort gibt es am River Walk nicht nur schöne Spielplätze und Relaxmöglichkeiten sondern viel Platz für jegliche Art von Betätigungen und wenn es nur das Relaxen und Sitzen auf den Bänken, von denen es genügen gibt, ist. Luft holen, das Leben genießen, Kraft schöpfen – Urlaub genießen. So haben wir dies auch gemacht. Am Liebsten wäre ich auf eins der vielfältig vorbeifahrenden Rennräder gestiegen und hätte eine Runde gedreht (vielleicht Richtung Edmonton). Aber dieses Mal ist es kein Rad-Urlaub (andere Fokussierung: Natur erleben und erforschen auf zwei Beinen). Aber eventuell in Kelowna komme ich auch noch zur Tour auf dem Radl, wenn es Zeit und Wetter zulassen (Vorfreude inklusive).

Und das Wetter war so klasse, dass ich meine lange Jeans kurzer Hand zur kurzen Hose gemacht habe (nein nicht abgeschnitten, nur hochgekrempelt 😉 ). Und leider hatte ich das Eincremen mit Sonnenschutz nicht vorgesehen und mich nach kurzer Zeit  schon zu RedNoseRendier verwandelt – Ja Mist Sonnenbrand…wie später im Spiegel sichtbar – im ganzen Gesicht. Davon habe ich wohl länger  etwas… Das ist Urlaub.

Langsam ging es kurz nach 1 pm wieder zurück zum Hotel. Zwischendurch noch mit ein paar Umwegen Kleinigkeiten/Snacks beim Real Canadian Superstore einkaufen. Da an solchen tollen Tagen das Mittag meist ausfällt und es erst wieder Essen am Abend gibt, muss etwas Vorrat im “Haus“ sein. Mitreisende (wie The Transporter, Mitreisende, usw.) brauchen meist keine öfteren Mahlzeiten – das ist keine Kritik und ich kann mich immer melden, wenn es Zeit ist, wieder den Magen zu füllen und ich hungrig werde). Hunger 😉

Im Hotel wieder angekommen, hieß es zu Relaxen, ein wenig in die Klotze zu schauen  Kaffee und Zwischen-Mahlzeit (Obst, Sandwich, usw) zu sich zu nehmen, dies und das machen – und das gehört auch zum Urlaub  – einfach mal “Nichts“ zu machen- auch wenn ich das nicht wirklich kann. 

Und schon kam am Abend der nächste Höhepunkt: Essen gehen im Calgary Tower Restaurant (Sky360.ca). Wie in Berlin gibt es auch im Calgary Tower neben dem Observation Deck auch ein sich drehendes Restaurant-Deck – auf 191 m Höhe. Innerhalb einer Stunde kann man so die Umgebung von Calgary von Prärielandschaft bis hin zu den Rockies entdecken – wenn das Wetter stimmt.

Am Nachmittag hatten sich noch Wolken über Calgary Downtown gebildet und es sah so aus, dass der Fernblick vom Tower getrübt werden könnte. „Schade“, hatte ich schon gedacht – alle Vorbereitungen umsonst. Denn die Reservierung für das Restaurant hatte ich schon lange vor der Reise getätigt – denn ohne Reservierung kein Besuch des Restaurants.

Nein, an einem fantastischen Tag, wie heute,  klappte auch dies.. Zwar hatte ich gedacht, dass beim Besuch des Restaurants der Besuch im Observation Deck included ist – aber das ist nicht so. Deshalb ging es, da noch Zeit bis 7pm zu unserer Reservierung  war, erst einmal auf das Observation-Deck und die Aussicht genießen. Zwar darf man jetzt keinen New York oder Berlin Ausblick erwarten, dennoch ist es sehenswert und die Rockies in der Weite, bei diesem Himmel, grandios. Also alles richtig gemacht, “Hunderte“ Bilder geknipst, wie man das so macht und gleichzeitig anderen netten Leuten geholfen ebenso Erinnerungen auf Zelloloid äh Datenchips zu bannen. Meine Mitreisende wurde mit ihrer Spiegelreflex-Kamera für eine Fotografin gehalten und wurde als solche um die  Erstellung eines Smartphone-Bildes mit entsprechender Aussicht vom Tower gebeten. (Da ich seit 2017 Montreal ohne Kamera auskommen (muss) – bin ich nur noch Smartphone und Sportscam Knipser)

Jedenfalls 19:00 Uhr (Ortszeit) ließen wir es uns zum Urlaubsbeginn richtig gut gehen und da spielte ausnahmsweise Geld mal keine Rolle. Das Erlebnis und die Vorfreude auf den Start am nächsten Tag standen im Mittelpunkt – Prosecco, bester Rotwein und Lahm waren da guter Begleiter und die Aussicht dazu war grandios. Hiervon werden wir lange zehren und daran zurück denken.

Erholt, glücklich, zufrieden ging’s den kurzen Weg wieder zurück ins Hotel – einmal über die Straße.

Zu guter Letzt wurde noch die Reisevorbereitung für den nächsten Tag – Abholen des Campers und Start in die Camping-Tour besprochen. Jedenfalls hieß es früh aufzustehen, da der Transfer zum Verleiher Fraserway für 9:30 Uhr vereinbart wurde. Die Aufregung ging dann mit zu Bett. Es wurde eine kurze aber doch recht ruhige Nacht.

Lobby Hotel Marriott
Blick aus dem Fenster des Hotelzimmers am Nachmittag