Ruhepause in Husby Säteri

Nach den letzten zwei Tagesabschnitten ist nun wieder ein wohlverdiente Ruhepause angesetzt. Diese ist nachm Ritt gestern auch dringend notwendig.

Die gestrige Strecke war eigentlich sehr idylisch gelegen und ging wieder  durch Wald, Feld und Wiesen. Viele Seen lockerten das Bild auf. Dazu der azur-blaue Himmel mit einzelnen Schäfchen-Wolken hier und da machten es zu einem perfekten Erlebnis. Und das ist das faszinierende,  warum sich dann doch die nebenbei auftretenden Quälereien antut.
Wie heißt es so schön: “Man weiß oft nicht, was Glück ist, aber man weiß sehr oft, was Glück war“ (Autor habe ich vergessen). Und so geht es mir heute auch in det Retrospektive des gestrigen Tages. Gestern hätte ich alles ob der steilen Berge und der Länge der Strecke verfluchen können. Doch heute erfreuen nich schon wieder die schönen Erlebnisse der Tagestour: die Rehe, die erst still vor sich hingrasen und bevor ich mich für ein Foto breitmachen konnte (da mal wieder nach Murphy bei der Action-Cam die SD voll war oder der Akku leer), blitzschnell die Fluch ergriffen, so dass kein Foto möglich war. Oder der von der Sonne blau-glitzernde See, der Geruch von frisch gemähten Grass, der beim Vorbeifahren in die Nase steigt oder ist nur manchmal die kurze Begegnung mit anderen Radler, die einem sagen, es gibt noch mehr Verrückte, wie du 😉 .

Dennoch war die Strecke von Gunnebo bis Husby Säteri sehr kräftezehrend, obwohl ich durch Abkürzung über die E22 nur ca. 118 km statt 130 fahren musste. Wie schon gesagt, hätte sich das bei der Planung schon ergeben, hätte ih die Strecken anders aufgeteilt. Zumal ich wusste, dass diese aufgrund der Höhenunterschiede anspruchsvoll werden kann.

Für einen etwas weniger ambitionierten und nicht so ausdauernden Radler würde ich die Strecke, wie ich sir gefahren bin, nicht empfehlen (Leider kann ich, wie vorgesehen, mein genaues Streckenprofil nicht bereit stellen, da das allzutolle Navi mal wieder die Daten selbst verworfen hat. Sehr, sehr ärgerlich). Demgegenüber Mountain-Bikern oder für regelmäßig fahrende Hobby-Fahrer ist die Strecke ideal. Rennrad-Fahrer sollte zur Material-Schonung die langen Schotterwege meiden; müssen dafür aber einen Umweg in Kauf nehmen.

Ich war gestern schon fast nach 50 km platt und nach 70 kurz vor dem Aufgeben. Ich hatte schon kurz mit dem Gedanken gespielt, den Besenwagen (The Transporter) anzurufen und diese Strecke abzubrechen.Aber dann habe ich mich noch einmal zusammengerissen, eine nächste Pause (40 km vor den Ziel) eingelegt, Kraft, Mineralien und letzte Reste von 3,5 L Getränke getankt und es ging dann doch wieder weiter. Und der Funke Hoffnung auf das Erreichen des Ziels war wieder gegeben und es gat sich gelohnt. Nach weiteren 5 km kam ich zu einem am Sonntag geöffnetem Supermarkt und konnte die Getränkereserven wieder auffüllen. Ab hier ging die Strecke auch viel leichter und die ketzten 35 km radelten sich ganz gut – teilweise endlich mal auf einer flachen Strecke. Die ändernde Windbedingungen waren da dann nebensächlich.

Froh und glücklich bog ich in die Zielstraße ein. Noch 1,3 km standen auf dem Navi und dann passierte es. Eine kleine Unachtsamtkeit und es wöre fast zu einem richtigen Sturz gekommen. Diesen konnte ich aber vermeiden und bin nur seitlich auf die leere Straße umgestürzt. Bis auf schmutziges Gepäck ist weiter nichts passiert! Glück gehabt!

Dann war ich froh endlich am Ziel zu sein. The Transporter wies mich zum richten Teil der Unterkunft, so dass ich nicht hin- und herlaufen/-fahren musste, wie The Transporter am Vortag 🙂 .

Nach einer Relaxing-Phase gings dann am Abend zum Essen und Schauen nach Söderköping. Ein sehr schönes Städtchen und nicht nur der Besuch beim Eisladen weckten in mir ein Deja-Vu-Gefühl, als ob ich schon mal in Söderköping war. Ein Zuordnung zu einer der vielen Schweden-Reisen habe ich aber nicht gefunden.
Zurück in Husby Säteri gsb es nur noch eins: Relaxen! und so gehts heute am Ruhetag auch weiter!

Gast-Beitrag: The Transporter und die Unterkünfte

Heute mal ein paar Zeilen vom „The Transporter“ (nachdem ich ja schon mehrmals zu angeregt wurde). Ich habe ja nun deutlich weniger Unterkünfte zu bereisen als der Radfahrer, der ja fast täglich wechselt. In der Vergangenheit war die Suche der Unterkunft meist wie eine kleine Schnitzeljagt: Biege an der einen Kreuzung links ab, an den Briefkästen rechts und am gelben Balkon das dritte Haus oder so. Umso mehr war ich bei der Vorbereitung froh, als ich GPS Koordinaten und QR Codes fand, die ich auch gleich in die Navis einprogrammierte.
Bei der ersten Unterkunft in Lövö (Mönsteras) sollte die Schlüsselübergabe woanders erfolgen, wo jedoch niemand zu finden war. Ich umkreiste noch das Gebäude, das mit den GPS Koordinaten angegeben war. Ohne Erfolg. Also den Hauskoordinaten gefolgt, wo ich auf einer Wiese ankam. Ringsrum nur Bäume, Felder und Schafe aber kein Haus. Noch die umliegenden Feldwege abgefahren aber leider nix zu finden.

Also wieder zurück gefahren und mich doch auf die Schnitzeljagt begeben. Nach einigen Kreuzungen, Schildern und Abzweigungen fand ich dann doch das richtige Haus. Soviel zu den GPS Koordinaten.

Nun ging es gestern am Samstag zur nächsten Unterkunft nach Husby Säteri. Vorweg wurde uns mitgeteilt, dass hier am Abend eine Hochzeit statt findet und deshalb das Restaurant nicht genutzt werden kann. Als ich mich dem Standort näherte fiel mir nicht nur die gute Beschilderung auf sondern auch, dass ich quasi schon in einer Kolonne von Hochzeitsgästen unterwegs war. Da der hauseigene Parkplatz somit schon besetzt war, wurde man auf ein Feld gelotst, das noch etwas vor dem Gelände lag. Gut, dass ich genug Bodenfreiheit habe, sonst hätte ich gleich das Feld umgepflügt.

Als ich dann den „Berg“ zum Castle Husby Säteri hinauf blickte, stellte ich nicht nur fest, das ich underdressed war sondern auch, dass ich vielleicht schon einen Koffer mitnehmen könnte, um einen Weg zu sparen, da es doch einige Meter waren. Irgendwie waren meine Rollen am Koffer mit dem Feld und dem Schotter nicht kompatibel. Also hies es in der Sonne bergauf Schleppen. Endlich an der Rezeption angekommen, teilte man mir mit, dass die Unterkunft in einem Nebengebäude seitlich vom Hauptgebäude ist. Also wieder runterschleppen. Die Sonne war unerbittlich und ich freute mich immer mehr auf die Dusche. Am richtigen Gebäude angekommen stellte ich dann fest, dass die Eingangstür sich nicht öffnen lies. War es doch das falsche Gebäude? Also zum nächsten weiter, wo die Tür sich öffnete aber die Zimmernummer nicht zu finden war. Es war also doch das richtige Gebäude zuvor. Den Koffer lies ich nun am Gebäude zurück und ging zurück hoch zur Rezeption.

Ein Techniker folgte mir nun, steckte die Karte ins Lesegerät und die Tür öffnete sich spontan – Murphy ist überall 🙂 Natürlich kann man auch das Auto direkt vor dem Gebäude abstellen und ich habe den Koffer also völlig umsonst durch die Gegend geschleppt. Also noch den Wagen umgeparkt und da ich eh schon durchgeschwitzt war gleich noch das Restgepäck auch vom Radfahrer aufs Zimmer gebracht.

Dieses ist schlicht ausgestattet und spiegelt zwar nicht unbedingt den Charme eines „Castle“ wieder aber sonst ist fast alles da, was man braucht.

Nachdem ich mich erst mal frisch gemacht habe, bin ich dann noch kurz nach Söderköping rein gefahren und habe mich in der Stadt etwas umgesehen. Denke hier kann man dann mit dem Radfahrer auch irgendwo was Essen gehen.

Wieder zurück schaute ich übers Tablet noch Fernsehen. Hin und wieder hörte man noch etwas von der Hochzeitsfeier, was aber im Rahmen war.

Heute Morgen ging es dann zum Frühstück ins Hautpgebäude. Gegen 9 Uhr war ich fast alleine. Vermutlich ging die Feier doch länger ;-). Die Bedienung stellte noch einiges auf das Buffet und war auch noch nicht ganz fertig. Die Räume im Hauptgebäude sind doch etwas schicker und prunkvoller. Warum stehen beim Kaffee jedoch nur Plastikbecher? Das passt nicht denke ich noch aber egal – Hauptsache Kaffee.

Als ich so dasaß, sprach mich dann die eine Bedienung an und wir kamen etwas ins Gespräch. Da ihr Vater aus Deutschland kam, sprach sie besser Deutsch als Englisch. Sie teilte mir auch mit dass die Sammlung älterer Tassen und Untertassen keine Deko war sondern zum benutzen gedacht war. Braucht man also doch keinen Plastikbecher nehmen. Mit der Zeit füllten sich auch die Räume mit den Gästen.

Zurück wieder im Zimmer kann ich etwas die Klamotten ordnen und die paar Zeilen hier schreiben. Denke wenn der Rafahrer die Hügel hier erklommen und sich frisch gemacht hat, werden wir noch in die Stadt Söderköping fahren.