Leipzig – Weißenfels: Genuss. Geschichte. Grenzerfahrung. …und ’nen Camembert

🚴‍♂️ Das Jahr 2025 war bisher sportlich eher… sagen wir: ausbaufähig. Nach mehreren Wochen Nicht-Fahrens und einem kläglich-anmutenden Versuch, einen größeren Berggipfel zu erradeln, ging’s am Samstag, dem 9. August, endlich wieder auf normales Terrain. Ziel: eine landschaftlich reizvolle Tour von Leipzig über Groitzsch, Zeitz, Dornburg, Camburg, Bad Kösen, Zscheiplitz und Freyburg bis nach Weißenfels. Und ja – zurück ging’s dann ganz entspannt mit der Bahn.

(c)(R) Garmin Connect: Tour Leipzig – Weißenfels

🧭 Anreise und Startpunkt

Bereits am Vortag nahm ich die Anreise nach Leipzig in Angriff – Ankunft gegen 18:45 Uhr. Eine so lange Fahrt war gar nicht geplant – gefühlt hätte ich eigentlich in 1,5 h da sein wollen (und so war es auch abgesprochen). Aber ich vergesse immer die Strecke durch Berlin, hin zur Autobahn, zu kalkulieren. Das sind noch einmal knappe 50-60 min zusätzlich.

Meine Rad-Kumpeline, hier nur kurz Tourguide genannt, erwartete mich schon vor Ort. Die Freude war groß, dass endlich mal ein Termin zustande gekommen war. Im letzten Jahr war es für uns beide irgendwie nicht möglich gewesen, einen gemeinsamen Termin zu finden. Die Vorfreude warauf die Runde groß, die Beine eigentlich genügend oder doch zu viel ausgeruht, und mein Tourguide hatte schon einen Plan und diesen auch mit mir vorher geteilt. So wusste ich auch vorher, auf was ich mich einlasse 😉 . Es sollte eine tolle Strecke entlang der Saale und der Unstrut, mal bergauf, mal bergab werden. Auf jeden Fall malerisch, abwechslungsreich und mit vielen Gelegenheiten zum Erleben und Genießen :-).

Toll war auch, dass ich hier am Startpunkt gleich auch übernachten durfte. Das ist auch nicht so selbstverständlich! So konnten wir am nächsten Tag auch von vor Ort direkt ins das Abenteuer starten.

🏰 Wasserburg in der Stadt Schkölen

Das Wetter frohlockte mit Sonnenschein und blauen Himmel – deshalb hieß es auch frühzeitig loszuradeln, um nicht gleich die komplette Hitze abzubekommen und so auch dem Tag beim Starten zuzuschauen.

Wasserburger Stadt Schkölen

Erster Zwischenstopp: die Wasserburg in Stadt Schkölen. Ein Ort wie ein Bisschen aus dem Bilderbuch – prima für eine Pause und ein paar erste Fotos. Ich spendierte mir erst einmal (m)eine Banane. 74 km lagen hinter uns und meine Beine waren zwar noch frisch, aber der Magen meldete an, etwas festeres als süße, klebrige Masse (egal ob als Getränk oder Gel) haben zu wollen – Banane. Weiter ging’s in Richtung Dornburg – das eigentliche Highlight der heutigen Tour – aus meiner Sicht. Obwohl das gar nicht so einfach zu sagen ist – es gab andauernd Highlights.

(c)(R) Komoot: Höhenprofil bis Stadt Schkölen

🏞️ Dornburger Schlösser – schön, aber steil

Kurz vor Dornburg war noch ein Getränkestopp bei einem bekannten Supermarkt notwendig – nach den bis hierher rund 80 erradelten Kilometerschen waren meine Trink-Flaschen doch schon zu 2/3 leer (und das reicht nicht lange – und daher lieber Vorsorgen, bevor es zu spät ist). Achtung Spoiler: nicht jeder Supermarkt hat eine Getränkeabteilung! Eventuell muss man dazu das Gebäude wechseln und in den separaten Getränkemarkt gehen (Blöde Erfindung 🙁 – da kaufe ich dann auch nicht mehr – eher weniger – bzw. ich sehe den Sinn nicht so richtig. Naja, bin ja nur ein Rennradfahrer 😉 ).

Dann kam die Auffahrt zu den Schlössern! Schluchtz… Und hier zeigte sich: Kondition ist nichts, was sich einfach anknipsen lässt, wie eine Taschenlampe. Ab 7 % Steigung war bei mir Schluss mit lustig – mein Rad wurde zum Wanderbegleiter, meine Waden zu Jammerlappen – das Hochlaufen war auch ganz schön anstrengend (also nicht nur das Radeln 😉 ). Mein Tourguide wartete oben ganz geduldig und dokumentierte mein trauriges Schieben mit einem Foto, das vermutlich in die „Hall of Shame“ eingehen wird ;-). Aber hey – wenigstens ehrlich. Fast wäre ich aber vor Langsamkeit auf dem steilen Stück umgekippt – kein Witz.

Zu Fuß war es nicht viel leichter

Und während ich da so schnaufend hochstapfte, wurde mir noch einmal explizit klar: Die Idee, das Stilfser Joch (siehe ) dieses Jahr zu bezwingen, war ungefähr so sinnvoll wie eine Tüte Gummibärchen als Mittagessen. Mein Körper hatte damals schon selbst mit dem fast „Blackout“ entschieden, dass das eine Schnapsidee war. Danke 🙂

🖼️ Dornburger Schlösser: Schön, aber auch ganz schön spießig…

Oben angekommen: Wow! Die Schlösser sind wirklich ein Highlight. Besonders an einem sonnigen Tag, wie heute. Wobei für mich die drückende Hitze eher eine Belastung war (puh wurde das heiß). Das Areal wirkt wie ein einziges Museum – wunderschön, aber nicht gerade gast- und radfreundlich. Überall Verbote. Und Fahrradständer? Hunderte Meter entfernt. „Radschuhe – nee hier nicht? Ausziehen, bitte“ – freundlich aber bestimmt, so die Security – „…historisches Parkett auch im Shop…“. Aber ja, ich will auch nichts ruinieren.

Dornburger Schlösser
Blick vom mittleren Schloss
Wunderbare Rose
Schlossgarten
Verbot, an Verbot, und „Rasen nicht betreten“

Ein Magnet für den Kühlschrank habe gekauft und ein paar Fotos (äh. eher viele) geschossen. Das nachträgliche Mittagessen wurde noch einmal in Abstimmung vertagt, da es im Tal und auf den nächsten 20 km bessere Optionen gab. Da vertraute ich ganz meinen Guide.

Kühlschrank-Magnet

Berg abwärts – da ließ ich einfach Rollen. Rasant ging’s hinab. Ampel, oh sorry  übersehen – keine Gefahr 😀

🍰 Kulinarische Suche: Bad Kösen

Dann ging’s weiter – weiter mit knallender Sonne im Nacken und nun blauen Himmel mit Schäfchenwolken.

Erste Essensoption: das Weingut Zahn an der Thüringer Weinstube. Sehr Urig, gut besucht, tolle Stimmung – aber leider schauten uns nur noch zwei Stückchen trockenen Kuchen an, die traurig auf einem Teller lagen. Das entsprach nicht wirklich unserer Vorstellung. Ich wurde dann genötigt (mit einem Augenzwinkern, ;-)), ein halbes Nutella-Brötchen zu essen. Der Mund klebte schon vom Zucker der Gels, und ich sehnte mich wirklich nach etwas Herzhaftem. Aber das Brötchen half erst einmal, muss ich nachträglich zugeben 🙂 Danke!

In Bad Kösen dann die Erlösung: Konditorei Schoppe. Der Name klang nach Süßkram, aber es gab auch pikante Leckerbissen. Ich entschied mich für ein Brot mit überbackenem Camembert und Weintrauben – sättigend und köstlich. Mein Guide schwärmte von der Gulaschsuppe. Dazu eine rote Fassbrause (Kindheitserinnerung pur, aber süß wie die Sünde) und dann lieber doch ein alkoholfreies Weizen. Zisch!

Mit Camembert überbackens Graubrot mit Weintrauben.

⛰️ Zscheiplitz – Bergauf mit Aussicht

Gestärkt ging’s dann weiter Richtung Freyburg und zum Kloster Zscheiplitz. Die Auffahrt hinauf begann sanft, steigerte sich langsam. DAS tat mir gut und ich konnte soweit die Steigung gut meistern. Die Sonne brannte zwar, die Kondition war… naja ganz gut. Ich schaffte es bis zur letzten Abzweigung – auf dem Rad sitzend, nicht zu Fuß, yeah! Das hat mir gut gefallen und gut getan für die Seele.

Doch dann aber gleich wieder die Klatsche: grobes, großes Kopfsteinpflaster und 8 % Steigung – da konnte ich dann leider wieder nicht mehr mithalten und musste auch hier absteigen – das hat mich natürlich gewurmt 🙁 und ein bisserl traurig gemacht – aber nur über mich selbst – da kann keiner was dafür, dass ich heute dazu unfähig war. Aber die Stimmung kam gleich auf oben auf dem Berg zurück 🙂

Oben: grandiose Aussicht über das Unstrut-Tal (Aussicht „Hast du Kanone?“), kühlende Klostermauern – herrlich und ein Wanderstempel auf dem Arm – was will ich mehr ;-). Und dafür musste auch ein Gästebucheintrag sein!

Kloster Zscheiplitz
Vor dem Kloster-Eingang
Kein Gruß – nur der Stempel (kein Blatt zur Hand)

🌀 Garmin verwirrt und müde Beine

Die Abfahrt zurück zur Strecke an den Weinbergen entlang war rasant und herrlich – halsbrecherisch stürze ich mich herab – nein immer mit gewissen Respekt vor der unbekannten Strecke.
Ich fragte vorsichtig nach, ob wir uns verfahren hätten. Mein Guide kennt die Strecke wie ihre Westentasche – also Käsefrage. Aber gut für die Beruhigung.

Mein Tourguide hatte schon mitgeteilt, dass andere Stiche zu anderen Bergankünften aus der Planung heraus gestrichen wurden – da dies eine Überbelastung gewesen wäre, natürlich nicht für den Guide, aber für mich. Da war ich sehr dankbar und das war auch gut so.

Leider hatte dies mein Garmin (Navi) nicht so geschnallt und zeigte nun an, dass wir statt uns dem Zielpunkt zu nähern, uns immer weiter entfernten. Ups… Die Kilometer-Angaben nahmen plötzlich von 15 km verbleibender Strecke wieder auf 20 und dann gar 23 km zu. Da musste eine Frage an Guide von mir erlaubt sein, ob doch die Strecke noch richtig sei. Was für eine eigentlich „dumme“ Frage von mir – die Radkollegin kennt die Strecke wie ihre Westentasche – also Käsefrage – wenn man schon auf der letzten Rille fährt – alles zur Beruhigung und

Die letzten Kilometer entlang der Saale waren flach, aber zäh. Nach 140 km war ich durch. Jeder Windhauch fühlte sich wie ein Widerstandstraining an. Und mein Guide? Frisch wie ein Morgentau 🙂 .

🚉 Rückfahrt mit Stil – und Kopfsteinpflaster

Am Bahnhof Weißenfels wartete noch ein letzter Stich – natürlich Kopfsteinpflaster. Dann endlich das Ziel unseres Tages. Tickets gezogen (ca. 14 €, Fahrrad gratis). Und 18:27 Uhr gings dann in den Zug zurück nach Leipzig

Übrigens: Fahrkarten sind vorher auf dem Bahnhof zu entwerten, nicht im Zug selbst. Dies mussten wir lernen, aber ein sehr netter Schaffner im Zug, erlaubte uns das nachträglich Abstempeln in Leipzig (was wir dann leider vergessen haben – wieder ups – weiß aber niemand außer uns – äh nun schon).

Der Zug war gut besucht, aber alles lief reibungslos. Abfahrt 18:37 Uhr, Ankunft in Leipzig 19:09 Uhr. Alles super – gute Variante.

🍷 Tapas zum Abschluss

Zurück in Leipzig gab’s noch einen kleinen Sprint durch den Stadtverkehr – mein Guide überholte mich mit einem solchem Tempo, das ich nicht mithalten konnte. Obwohl vorher gesagt wurde, in der Stadt fahren wir etwas vorsichtiger! So, so, so….
Nach ca. 10 Minuten waren wir am Ausgangspunkt unserer Radtour zurück. Ausschwitzen, Kaffee trinken (doch nicht den Kalten vom Morgen – doch ein Schlückchen zum Ausspülen des klebrigen Mundes, so ich).

Kurz noch hübsch machen (naja, wir sind ja eh schon hübsch – brauchen wir eigentlich nicht 🙂 ) – und dann Tapas beim Spanier in der Karli. Ein perfekter Ausklang für einen herausfordernden, aber wunderschönen Tag. Vielen Dank!

📝 Fazit

Die Tour war landschaftlich ein Traum, für mich technisch anspruchsvoll und kulinarisch überraschend. Mein Tourguide hat eine Strecke gewählt, die abwechslungsreich, spannend und zum Glück größtenteils abseits der Straßen verlief. Für mich war’s eine Herausforderung – bergauf, bergab, mit viel Zucker im Mund und der Sonne im Nacken. Aber am Ende zählt: Ich hab’s geschafft. Und ich will wieder mehr davon – also öfters mal Radfahren 🙂

So nun seht ihr mal, wie ich an diesem Tag geschunden wurden bin, dass sogar das Material mit mir zusammen leidet… (Anm. der Redaktion: „so ein Quatsch du 🙂 …det is vom Loofen uf de Dornburger Dingsbums…)

Ganz schöner Verschleiß 😀

Der Start in Berlin – Neunundzwanzigster Juli und Erster August – Dreißig Jahre

Am Neunundzwanzigsten Juli Neunzehnhundertfünfundneunzig startete ich, mit Neunzehn Jahren Neun Monaten und zwei Tagen, das Experiment mit dem Umzug aus der damals noch, so zu nennenden Provinz, Erfurt, in die damals auch schon ziemlich hippe und angesagte Megacity Berlin, um meine zweite richtige Arbeitsstelle anzutreten, wenn ich den davor abgeleisteten Zivildienst als erste Arbeitsstelle ansehe und Ferienjobs mal weglasse.

Manche würden sagen „was für ein Albtraum Berlin, bist du verrückt geworden?“ Nein, ich war jung, unerschrocken, enthusiastisch und auch ein bisserl aufgeregt. Der Umzug verlief schnell und es brauchte nur zwei beladene Alfa Romeo 33 (einen rot und einen grün), die mir die wenigen Sachen nach Berlin brachten. Ich zog am Neunundzwanzigsten aus der elterlichen Wohnung aus und in ein 13 qm kleines Zimmer im Wedding zur Untermiete ein – mit eigenem Eingang im2. Stockwerk und in eine eigentlich tolle Maisonette-Wohnung. Bad und Küche im unteren Stockwerk konnte ich mitbenutzen. Das ging alles solange gut, bis sich meine Vermieterin Katzenjungen angeschafft hat. 🙁

Und wenn man da nicht hinterher ist und sich kümmert (nicht der Untermieter – sind ja nicht seine), wisst ihr was passieren kann – mit den Tieren, mit der Wohnung, usw. Das ist dann kein wirklicher Spaß mehr – Tiere sind zwar manchmal sehr niedlich, aber werden eben groß und sind eben kein Spielzeug! und es erwächst daraus Verantwortung und Pflichten… Und jetzt braucht ihr euch nicht mehr zu wundern, warum ich nicht gerade ein Katzenfreund bin. Aber das ist eine andere Geschichte…

Jedenfalls war die Wohnung Voraussetzung für den Start in dieses Berufsleben in Berlin. Keine Wohnung in Berlin, kein Job in Berlin – naja so einfach war das. Die Wohnung war dann eingeräumt, die helfenden Hände aus der Family 🙂 waren wieder auf dem Heimweg nach Thüringen – sie mussten ja auch wieder am Montag, Einunddreißigster August, arbeiten. Nun war ich in der BigCity ein wenig lost und allein (keine Sorge nicht lange). Ich hatte nun zwei Tage, um in Berlin das Kennenzulernen, was ich die ersten, nächsten Tage, so brauchen werde:

  • Erstens: Wo kann ich was zu Essen einkaufen und zuvor viel wichtiger, wie komme ich an Geld, um es einzukaufen zu können. Die, die sich erinnern können, Bezahlen mit Karte, so wie heute – eine Segen, war damals noch die Seltenheit und bei den Discounter ja sowieso nicht – Bargeld oder Euroschecks hieß es zu benutzen.
  • Zweitens: Wie komme ich zur Arbeit und zuvor, wo bekomme ich Fahrkarten und was kostet die Fahrkarte. Nein, es gab Zeiten, zu denen gab es noch kein Internet, sowie wir es kennen – es gab BTX und langsame Modems – ja, so alt bin ich schon 😉 und geschweige denn mobile Geräte mit verwendbarem Internet (das hat noch ein paar Jahre gedauert).

Nur mal so: Neunzehnhundertsechsundneunzig hatte ich mein erstes eigenes mobiles Telefon mit Minutenpreisen zu eine Mark und neunundachtzig Pfennig im billigsten Zeitraum. Und das hatte ich nur, weil ich noch keinen eigenen Telefonanschluss hatte und die Anrufe über Telefonzellen (ja die gabs auch noch, umständlich waren – auch wenn man die Telefonzellen direkt anrufen konnte).

  • Ansonsten war es einfacher an Fahrkarten zu kommen als damals in Erfurt.
    • Im Bus beim Fahrer – aber immer schon mit der freundlichen Berliner Art „ham‘ ses nicht kleener“ oder „Scheine nehm‘ ick nich“),
      • in der Tram noch am Automat direkt in der Bahn (das ist heute weitgehend in Berlin abgeschafft) oder
      • für die S- oder U- Bahn dann am Bahnsteig.
      • Für drei Mark und siebzig Pfennige konnte ich einhundertzwanzig Minuten mit Umsteigen in Fahrtrichtung unterwegs sein. Das waren schon andere Preise als in der Provinz aber auch ein ganz anders Streckennetz
  • Wo meine Arbeitsstelle war, habe ich mir schon vor den Einstellungsgesprächen im Mai Fünfundneunzig mühselig erarbeitet, da die meisten Berliner sich selbst nicht in ihrer eigenen Stadt auskennen und selbst, wenn wir schon fast vor dem gesuchten Gebäude stehen, nicht wissen, wo die entsprechende Lokation ist. Ich stand damals auf der Kurfürstenstraße und wollte zur Bayreuther Str.. Aber: auch damals waren die Berliner in Berlin selten und in Unterzahl, da es auch damals schon viele Zugereiste, wie mich gab 😉

Am Montag, den Dreißigsten Juli, habe ich mich erst einmal mit U-Bahn und Bus, so glaube ich noch, auf eine Forschungsrunde durch Berlin gemacht – einmal zur Arbeit und zurück. Es war schon irgendwo alles so aufregend und neu. Die Fahrten mit der U-Bahn waren schon noch etwas Besonderes. Ich erinnere mich gar nicht, ob ich bei den ein oder zwei Berlinbesuchen nach Neunzehnhundertneunzig überhaupt schon mit der U-Bahn gefahren war. Jedenfalls dauerte eine Strecke schon eine kleine Ewigkeit. Was sich damals schon nicht so positiv auf mein Verhältnis zum ÖPNV auswirkte. Soweit ich mich erinnere, habe ich die U Acht genommen und bin dann entweder in die U Eins, Zwei oder Drei (…war das nicht mal ’ne Fernseh-Rate-Show für Kinder 😉 ) umgestiegen. Und das ist schon so lange her – an den eigentlichen, damaligen Arbeitsweg zwischen Wedding und Schöneberg habe ich nicht wirklich Erinnerungen mehr – war ja auch nur für ein halbes Jahr – siehe oben Katzen – dann bin ich vom Norden in den Süden Berlins gezogen (und Spoiler – das war viel besser. Deswegen habe ich dort dann auch 10 Jahre gewohnt)

  • Die Stecke könnte, wie folgt, damals ausgesehen haben
    • U Acht ab Pankstraße Richtung Leinestraße
    • Umsteigen am Kottbusser Tor in die U Eins oder U Drei
    • Weiterfahrt bis Wittenbergplatz
  • Wo meine Schule sein wird, wusste ich zu diesem Zeitpunkt – am Dreißigsten Juli noch gar nicht so genau – ich wusste nur, es wird irgendwo im Süden der Stadt sein – also jwd (janz weit draußen). Das habe ich alles erst am ersten Arbeitstag erfahren und konnte mich dann erst auf die Suche begeben -letztendlich befand sich das Schulzentrum in Lichterfeld Süd
    • Bus M Siebenundzwanzig ab Pankstraße Richtung Gesundbrunnen
    • Umstieg in die S-Bahn (z. B. S Fünfundzwanzig) Richtung Süden
    • Ausstieg an S Lichterfelde Süd
    • Weiter mit dem Bus M Vierhundachtzig oder Einhundertvierundachtzig zur Lippstädter Straße

Aber jetzt zum eigentlichen zurückzukommen: am Ersten August Neunzehnhundertfünfundneunzig startete dann dein meine beruflicher Werdegang in Berlin um Zehn Uhr in der Bayreuther Straße Siebenunddreißig.

Und die Vorstellung, die man sich so als relativ junger Mensch nach eins bis zwei Jahren in den Kopf setzt: Ich schnuppere hier mal rein und nach spätestens fünf Jahren bin ich dann weg, bei der nächsten Stelle.

Das relativiert sich recht schnell. Aus Berlin wollte ich gleich schon nicht mehr weg. Hier war es viel zu aufregend und hier ging die Post ab, was ich vom damaligen Erfurt nicht sagen konnte, wo noch um 22 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt wurden (Achtung Werbung: das hat sich bis heute gewaltig geändert und ich kann nur empfehlen mal nach Erfurt (nur hier nicht mit dem Rad ) und Thüringen zu kommen – es ist wieder alles hergerichtet und es hat seinen eigenen Flair und toll anzuschauen)

Naja inzwischen habe ich sowieso einen anderen Blick darauf gekommen. Und alles dreht sich und bewegt sich, auch heute noch in Berlin. Und im Handumdrehen waren damals Fünf, Zehn, Zwanzig und jetzt mittlerweile sind Dreißig Jahre vergangen. Es waren nicht immer einfache Jahre – aber wer will schon einfach – es war aber immer spannend, aufregend, nie langweilig. Es gab immer was Neues. Viele Steine wurden angefasst, einige wurden umgedreht, manche doch einfach wieder hingelegt. Mal ging es bergab, mal bergauf – und so kann es weitergehen, naja beruflich hoffe ich nicht auf weitere 30 Jahre 😉

Inzwischen lebe ich länger in Berlin als in Erfurt. Berlin ist mein Zuhause und Erfurt dennoch meine Heimat, meine Wurzeln – das wird auch so bleiben. Inzwischen bin ich in Berlin zwar zwei Mal umgezogen, aber beschäftigt bin ich ich noch am selben Standort (wenn ich mal den Wechsel von einem Haus in der Bayreuther zum anderen Hause in der Keithstraße übersehe) und beim selben Arbeitgeber, bei dem ich Neunzehnhundertfünfundneunzig angefangen hatte – naja fast: das Experiment der Ausgründung der IT vor zehn Jahren dort und damit auch mein Wechsel in diese ausgegründete GmbH endete Mitte dieses Jahres wieder und wir kommen alle (fast alle) wieder zur Mutter zurück. Das ist aktuell schon spannend und so richtig muss ich meinen Platz nun erst wieder finden – Herausforderungen und Ideen gibt es genügend.

📍 -Alle Orte in Berlin: Arbeiten, Wohnen, Uni seit 1995

Tropische Inseln – 2. Tag

Die Nacht war kurz und heiß. Nach nächtlichem Baden in der Lagune – was für ein Spass – hieß es noch sich Zelt-fertig zu machen. Auf zu den Duschen…die ein wenig entfernt vom Sunset Camp liegen.

Lagune bei Nacht
Weg zu den Duschen

Da ich meine Zahnbürste vergessen hatte, musste ich noch einmal zurück zum Zelt. Meine Begleitung konnte schon mal mit Duschen loslegen und wir wollten uns dann entweder an der Dusche oder am Zelt treffen. Nachdem ich mich auch soweit fertig gemacht hatte und am Zelt wieder ankam, fehlte aber jede Spur von meinem 14jährigen Neffen.

Das war natürlich ein Schreck für mich und meine Suche durch die recht riesige Halle und mitten in der Nacht begann. Nach einer guten 3/4 h kehrte ich erschöpft und aufgelöst und niemanden gefunden zu haben zum Zelt zurück. Und wer saß dort: mein Neffe.

Da war ich überglücklich und Säcke von Steinen purzelten herab. Er hatte sich etwas im Dschungel (wahrsten Sinne des Wortes) verlaufen und erst mit Umwegen zum Zelt zurückgefunden. Das war dann egal und alles wieder paletti und wir konnten gegen 2 Uhr schlafen gehen.

Das Zelt blieb, anders als bei den anderen, offen, ansonsten wäre es zu warm geworden. Ich bin, wie fast immer, gleich eingeschlafen und bin relativ früh wieder aufgewacht. Den Wecker hatten wir auf 8:30 Uhr gestellt, da wir 10:00 Uhr wieder aus dem Zelt raus sein mussten.

Naja ich bin sowieso meist der frühe Vogel und habe mich dann fertig gemacht und auf dem Liegestuhl vor dem Zelt platz genommen und wartete nun auf das Erwachen meines Mitreisenden…. Das klappte alles wunderbar. 9:30 Uhr ging’s mit Sack und Pack zum Verstauen in die Umkleiden und dann zum wirklich vielseitigen und reichlichen Frühstücksbuffet. Zutritt erhielten wir über die Zelt-Nr.

Toast-Pancake-Spiegelei-Käse-Sandwich

Eine 3/4 h blieb sich zu stärken und zu versorgen. Wie immer gibt es aber Einige, die auf die letzte Sekunde 10:29 Uhr zum Frühstück kommen. Die haben hier aber Pech: Punkt 10:30 Uhr wird abgeriegelt und man kommt nicht mehr ans Buffet heran

Nach dem Frühstück und bevor es wieder ins Wasser ging, versorgten wir uns noch mit einer Flattrate-Refill-Getränkeflasche. Mit dieser kann man per Pauschalbetrag einmal in 45 min seine Flasche mit einem beliebigen Getränk auffüllen. Achtung dies gilt nur Tageweise nicht komplett 24h lang (also nur bis 23:59 Uhr). Sonst hätten wir schon am Vortag zugegriffen. Billig ist es aber dennoch nicht….aber billiger als Einzelkauf allemal.

Der Tag stand uns nun offen. Alles wurde wieder ausprobiert. Wobei es heute am Sonntag viel voller und die Schlangen vor den Rutschen um einiges länger waren. Das hat dem Spaß nicht geschadet.

Ob draußen im Wildwasser oder auf der „Baby“-Rutsche es ging immer weiter. Nur der Turm der Riesenrutsche war mir heute nicht so geheuer – Hintergrund das längere Warten auf den Treppen und damit das gesteigerte Kopf-Kino. Letztendlich hat der Spaß die Furcht besiegt 🙂

Wenn man in der Südsee etwas chillen will, braucht man Geduld freie Plätze zu finden. Da hier nach Urlaubsmanier die Liegen mit Handtüchern reserviert werden, auch wenn die Nutzenden nicht da sind. Da findet man an der Lagune doch eher ein Plätzchen.

Wassersport macht hungrig. Zum Mittag gabs für jeden eine Pizza – die sehr gut gemacht war und geschmeckt hat. Zwischendurch gab es dann noch ein Joghurteis zum Abkühlen und immer verschiedene Getränke bei der Refill-Station – so dass bei der Wärme (30Grad), Luftfeuchtigkeit 80%) und sportlichen Aktivität auch genügend getrunken wurde.

Erfrischung mit Eis Mmh…
Refill-Station

Doch jeder Spaß hat ein Ende und gegen 20:30 Uhr verließen wir dann die Halle. Zuvor hatten wir uns noch einmal gestärkt

und dann versucht noch zu Duschen – das ging wegen Überfüllung gar nicht und die Reinlichkeit der Duschen hier am Eingsngs/Ausgangsbereich der Tagesgäste war auch ein bisserl fragwürdig :-|. Das.musste dann auf zu Hause warten….Leider.

Eigentlich hätte man bis 1:00 Ihr bleiben können, aber ich musste am nächsten Tag – Montag – nach ca. 4 Wochen wieder zur Arbeit. Das wäre dann zu spät geworden. Gegen 22:30 Uhr waren meine Neffe und ich dann an meinem Zuhause in Berlin angekommen. Meine Neffe blieb noch bis Donnerstag bei mir,  bevor es dann  wieder gemeinsam am Wochenende zur Geburtstagsfeier meiner Nichte nach Hessen geht

Hier noch ein paar Impressionen zum Schluss  und das Fazit: tolles Wochenende, viel Spaß und Fun, aber auch recht preisintensiv – in ein.paar Jahren gerne mal wieder 🙂

Tropische Inseln

Ganz früh morgens, fast vor dem Sonnenaufgang, haben wir, mein Neffe und ich, uns am Samstag, 17.8., zur Eroberung der Tropischen Insel gen Osten aufgemacht.

Zunächst war eine lange Strecke auf dem Landwege mit unserem Gefährt zurückzulegen. Nach zwei Stopps und so fast 6h später, war endlich Land in Sicht und wir konnten unser Ziel schon aus einigen Kilometern entdecken und ließen es auch nicht mehr aus den Augen.

Halle bei der Ankunft

Kurz nach der Mittagszeit landeten wir dann am Parkplatz an und das Abenteuer Tropische Inseln konnte beginnen. Und es war zunächst wirklich abenteuerlich, da die Willkommenszone für Reisende stark überlastet war und Digitalisierung für die Tropischen Inseln ein Fremdwort ist, auf jeden Fall, was die “Einreise“ betrifft.

Nach nur zwei weiteren Stunden konnten wir uns Begehr an die Empfangsdame richten. Trotz elektronischer Kassen, Scanner für Eintritts-Karte und QR Codes war es nicht Möglich Einlass zu erhalten, ehe unsere Einreise-Gutscheine nicht in Papier Vorlagen…. Nach nur 15 weiteren Minuten und der Ausgabe der Chip-Uhr konnte das Abenteuer dann richtig beginnen…

Ihr habt bestimmt schon erraten, dass ich vom.“Tropical Islands“ in Brandenburg, unweit von Berlin, gesprochen habe. Die Einlösung eines Geburtstagsgeschenks – 2 Tage mit Übernachtung im Zelt – steht auf der Tagesordnung

Und der erste Tag war schon fantastisch…Riesenrutsche, Aussenbereich und Lagune zur Mitternacht und dazu gab es ein leckeres und reichhaltiges Abend-Buffet

Hier ein paar Eindrücke – leider kann die Kamera nicht überall hin – ihr wisst ja, die ist Wasserscheu ;-)…

Halle am Abend
Ballonfahrt in der Halle
Lagune in der Nacht
Lagune in der Nacht
Lagune in der Nacht
Südsee in der Nacht
Minigolf

Göteborg – 3.Besuch und … (Teil 2)

…eine tolle Paddan-Tour haben wir hinter uns bei tollem Wetter: sonnig und warm – ganz anders als gestern. Aber auf dem freien Wasser war es für meine Mitreisende dann trotzdem etwas zu kühl.  Wir haben Göteborg so von einer anderen Seite, von der Kanal- bzw. Wasser-Seite kennengelernt.

Die 50ig minütige Tour ist sehr zu empfehlen! Und für 250 SEK bekommt man viel geboten und eine in schwedisch und englisch präsentierte Tour mit viel Engagement und Witz.

Hier ein paar Impressionen