Der Start in Berlin – Neunundzwanzigster Juli und Erster August – Dreißig Jahre

Am Neunundzwanzigsten Juli Neunzehnhundertfünfundneunzig startete ich, mit Neunzehn Jahren Neun Monaten und zwei Tagen, das Experiment mit dem Umzug aus der damals noch, so zu nennenden Provinz, Erfurt, in die damals auch schon ziemlich hippe und angesagte Megacity Berlin, um meine zweite richtige Arbeitsstelle anzutreten, wenn ich den davor abgeleisteten Zivildienst als erste Arbeitsstelle ansehe und Ferienjobs mal weglasse.

Manche würden sagen „was für ein Albtraum Berlin, bist du verrückt geworden?“ Nein, ich war jung, unerschrocken, enthusiastisch und auch ein bisserl aufgeregt. Der Umzug verlief schnell und es brauchte nur zwei beladene Alfa Romeo 33 (einen rot und einen grün), die mir die wenigen Sachen nach Berlin brachten. Ich zog am Neunundzwanzigsten aus der elterlichen Wohnung aus und in ein 13 qm kleines Zimmer im Wedding zur Untermiete ein – mit eigenem Eingang im2. Stockwerk und in eine eigentlich tolle Maisonette-Wohnung. Bad und Küche im unteren Stockwerk konnte ich mitbenutzen. Das ging alles solange gut, bis sich meine Vermieterin Katzenjungen angeschafft hat. 🙁

Und wenn man da nicht hinterher ist und sich kümmert (nicht der Untermieter – sind ja nicht seine), wisst ihr was passieren kann – mit den Tieren, mit der Wohnung, usw. Das ist dann kein wirklicher Spaß mehr – Tiere sind zwar manchmal sehr niedlich, aber werden eben groß und sind eben kein Spielzeug! und es erwächst daraus Verantwortung und Pflichten… Und jetzt braucht ihr euch nicht mehr zu wundern, warum ich nicht gerade ein Katzenfreund bin. Aber das ist eine andere Geschichte…

Jedenfalls war die Wohnung Voraussetzung für den Start in dieses Berufsleben in Berlin. Keine Wohnung in Berlin, kein Job in Berlin – naja so einfach war das. Die Wohnung war dann eingeräumt, die helfenden Hände aus der Family 🙂 waren wieder auf dem Heimweg nach Thüringen – sie mussten ja auch wieder am Montag, Einunddreißigster August, arbeiten. Nun war ich in der BigCity ein wenig lost und allein (keine Sorge nicht lange). Ich hatte nun zwei Tage, um in Berlin das Kennenzulernen, was ich die ersten, nächsten Tage, so brauchen werde:

  • Erstens: Wo kann ich was zu Essen einkaufen und zuvor viel wichtiger, wie komme ich an Geld, um es einzukaufen zu können. Die, die sich erinnern können, Bezahlen mit Karte, so wie heute – eine Segen, war damals noch die Seltenheit und bei den Discounter ja sowieso nicht – Bargeld oder Euroschecks hieß es zu benutzen.
  • Zweitens: Wie komme ich zur Arbeit und zuvor, wo bekomme ich Fahrkarten und was kostet die Fahrkarte. Nein, es gab Zeiten, zu denen gab es noch kein Internet, sowie wir es kennen – es gab BTX und langsame Modems – ja, so alt bin ich schon 😉 und geschweige denn mobile Geräte mit verwendbarem Internet (das hat noch ein paar Jahre gedauert).

Nur mal so: Neunzehnhundertsechsundneunzig hatte ich mein erstes eigenes mobiles Telefon mit Minutenpreisen zu eine Mark und neunundachtzig Pfennig im billigsten Zeitraum. Und das hatte ich nur, weil ich noch keinen eigenen Telefonanschluss hatte und die Anrufe über Telefonzellen (ja die gabs auch noch, umständlich waren – auch wenn man die Telefonzellen direkt anrufen konnte).

  • Ansonsten war es einfacher an Fahrkarten zu kommen als damals in Erfurt.
    • Im Bus beim Fahrer – aber immer schon mit der freundlichen Berliner Art „ham‘ ses nicht kleener“ oder „Scheine nehm‘ ick nich“),
      • in der Tram noch am Automat direkt in der Bahn (das ist heute weitgehend in Berlin abgeschafft) oder
      • für die S- oder U- Bahn dann am Bahnsteig.
      • Für drei Mark und siebzig Pfennige konnte ich einhundertzwanzig Minuten mit Umsteigen in Fahrtrichtung unterwegs sein. Das waren schon andere Preise als in der Provinz aber auch ein ganz anders Streckennetz
  • Wo meine Arbeitsstelle war, habe ich mir schon vor den Einstellungsgesprächen im Mai Fünfundneunzig mühselig erarbeitet, da die meisten Berliner sich selbst nicht in ihrer eigenen Stadt auskennen und selbst, wenn wir schon fast vor dem gesuchten Gebäude stehen, nicht wissen, wo die entsprechende Lokation ist. Ich stand damals auf der Kurfürstenstraße und wollte zur Bayreuther Str.. Aber: auch damals waren die Berliner in Berlin selten und in Unterzahl, da es auch damals schon viele Zugereiste, wie mich gab 😉

Am Montag, den Dreißigsten Juli, habe ich mich erst einmal mit U-Bahn und Bus, so glaube ich noch, auf eine Forschungsrunde durch Berlin gemacht – einmal zur Arbeit und zurück. Es war schon irgendwo alles so aufregend und neu. Die Fahrten mit der U-Bahn waren schon noch etwas Besonderes. Ich erinnere mich gar nicht, ob ich bei den ein oder zwei Berlinbesuchen nach Neunzehnhundertneunzig überhaupt schon mit der U-Bahn gefahren war. Jedenfalls dauerte eine Strecke schon eine kleine Ewigkeit. Was sich damals schon nicht so positiv auf mein Verhältnis zum ÖPNV auswirkte. Soweit ich mich erinnere, habe ich die U Acht genommen und bin dann entweder in die U Eins, Zwei oder Drei (…war das nicht mal ’ne Fernseh-Rate-Show für Kinder 😉 ) umgestiegen. Und das ist schon so lange her – an den eigentlichen, damaligen Arbeitsweg zwischen Wedding und Schöneberg habe ich nicht wirklich Erinnerungen mehr – war ja auch nur für ein halbes Jahr – siehe oben Katzen – dann bin ich vom Norden in den Süden Berlins gezogen (und Spoiler – das war viel besser. Deswegen habe ich dort dann auch 10 Jahre gewohnt)

  • Die Stecke könnte, wie folgt, damals ausgesehen haben
    • U Acht ab Pankstraße Richtung Leinestraße
    • Umsteigen am Kottbusser Tor in die U Eins oder U Drei
    • Weiterfahrt bis Wittenbergplatz
  • Wo meine Schule sein wird, wusste ich zu diesem Zeitpunkt – am Dreißigsten Juli noch gar nicht so genau – ich wusste nur, es wird irgendwo im Süden der Stadt sein – also jwd (janz weit draußen). Das habe ich alles erst am ersten Arbeitstag erfahren und konnte mich dann erst auf die Suche begeben -letztendlich befand sich das Schulzentrum in Lichterfeld Süd
    • Bus M Siebenundzwanzig ab Pankstraße Richtung Gesundbrunnen
    • Umstieg in die S-Bahn (z. B. S Fünfundzwanzig) Richtung Süden
    • Ausstieg an S Lichterfelde Süd
    • Weiter mit dem Bus M Vierhundachtzig oder Einhundertvierundachtzig zur Lippstädter Straße

Aber jetzt zum eigentlichen zurückzukommen: am Ersten August Neunzehnhundertfünfundneunzig startete dann dein meine beruflicher Werdegang in Berlin um Zehn Uhr in der Bayreuther Straße Siebenunddreißig.

Und die Vorstellung, die man sich so als relativ junger Mensch nach eins bis zwei Jahren in den Kopf setzt: Ich schnuppere hier mal rein und nach spätestens fünf Jahren bin ich dann weg, bei der nächsten Stelle.

Das relativiert sich recht schnell. Aus Berlin wollte ich gleich schon nicht mehr weg. Hier war es viel zu aufregend und hier ging die Post ab, was ich vom damaligen Erfurt nicht sagen konnte, wo noch um 22 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt wurden (Achtung Werbung: das hat sich bis heute gewaltig geändert und ich kann nur empfehlen mal nach Erfurt (nur hier nicht mit dem Rad ) und Thüringen zu kommen – es ist wieder alles hergerichtet und es hat seinen eigenen Flair und toll anzuschauen)

Naja inzwischen habe ich sowieso einen anderen Blick darauf gekommen. Und alles dreht sich und bewegt sich, auch heute noch in Berlin. Und im Handumdrehen waren damals Fünf, Zehn, Zwanzig und jetzt mittlerweile sind Dreißig Jahre vergangen. Es waren nicht immer einfache Jahre – aber wer will schon einfach – es war aber immer spannend, aufregend, nie langweilig. Es gab immer was Neues. Viele Steine wurden angefasst, einige wurden umgedreht, manche doch einfach wieder hingelegt. Mal ging es bergab, mal bergauf – und so kann es weitergehen, naja beruflich hoffe ich nicht auf weitere 30 Jahre 😉

Inzwischen lebe ich länger in Berlin als in Erfurt. Berlin ist mein Zuhause und Erfurt dennoch meine Heimat, meine Wurzeln – das wird auch so bleiben. Inzwischen bin ich in Berlin zwar zwei Mal umgezogen, aber beschäftigt bin ich ich noch am selben Standort (wenn ich mal den Wechsel von einem Haus in der Bayreuther zum anderen Hause in der Keithstraße übersehe) und beim selben Arbeitgeber, bei dem ich Neunzehnhundertfünfundneunzig angefangen hatte – naja fast: das Experiment der Ausgründung der IT vor zehn Jahren dort und damit auch mein Wechsel in diese ausgegründete GmbH endete Mitte dieses Jahres wieder und wir kommen alle (fast alle) wieder zur Mutter zurück. Das ist aktuell schon spannend und so richtig muss ich meinen Platz nun erst wieder finden – Herausforderungen und Ideen gibt es genügend.

📍 -Alle Orte in Berlin: Arbeiten, Wohnen, Uni seit 1995

Die Skandinavien-Tour 2025 beginnt

Dieses Mal beginnt die Skandinavien-Tour nicht vom heimischen Standort Berlin, sondern startet bereits in Fernwald und verläuft über Erfurt und dann Berlin. Hier wird eine Übernachtung eingelegt, bevor es dann am Dienstag zu unserem ersten Ziel in Dänemark, Kolding, losgeht.

Auf der ersten Route nach Berlin haben wir zum Kofferwechseln einer Mitreisenden kurz in Erfurt gehalten. Nebenbei wurden die Blumen –  innen und außen – noch versorgt – mal sehen, wie lange es vorhält – und eine Wohnungsbegehung für die weitere Mitreisende durchgeführt, da bisher noch kein Möglichkeit dazu gab.

Mit einem weiteren Stopp in Köckern und einer Tasse Kaffee ging’s dann zum Heimatort des Fahrer, Berlin, wo wir gegen 18:00 Uhr ankamen.

Leckere Pizzen und Salat versüßten dann unseren Abend, da das Mittag mit Käse-Brötchen und Leberkäse-Semmeln recht klein ausfiel. Dann ging’s ans restliche Packen und Balkon-Bewässerung installieren. Jetzt, wo die Arbeit endlich getan ist, geht s müde ins Bett. Der nächste Morgen naht schon…

Besuchsreihe “Ehemalige“ – “Kurzer“ Ritt nach Wahrenholz

Gestern ging’s dann auf die große Fahrt nach Wahrenholz – wie auch schon geschrieben (siehe Auf nach Wahrenholz) – wieder einen ehemaligen Arbeitskollen zu besuchen.

Wie sagt man so schön, geplant, gemacht und durchgeführt. Und so war es auch fast. Es ging 6:45 Uhr los. Etwas frisch, aber gutes Radfahrwetter – die langen Klamotten (Armlinge und Beinlinge waren Pflicht).

Es rollte sich richtig gut, da zudem der Wind mäßig von schräg hinten blies – so macht es mehr Spaß. Bei Dalgow-Döberitz habe ich dann die erste Ehrenrunde gedreht, da eine Baustelle nicht richtig ausgeschrieben war – so ist es halt – nicht schlimm 🙂

Und nach gut 1/3 habe ich in Dem sie eine Pause eingebaut – hier strahlte die Sonne mit mir um die Wette.

Senske
kurzer Halt nach 85 km

Jedoch unsanft eingebremst wurde ich durch einen schleichenden Plattfuß am Hinterrad nach einem für ein Rennrad nicht taugliche Wegstrecke mit viel Schotter und großen sowie kleinen Kieseln. Diesen Weg konnte ich nicht mehr umfahren, das wäre ein zu großer Umweg gewesen. da  zum Einen ein Plattfuß am Hinterrad.

Schleichender Plattfuß – Fischbeck (Elbe)

Und das alles erst bei noch nicht mal der Hälfte der geplanten Strecke – also bei ca. 100 km. Zunächst habe ich es zwei Mal mit Aufpumpen probiert – hat nichts genutzt. Also musst der Reifen gewechselt werden. Das hat dann insgesamt so 45 min gekostet – besonders das Prüfen des Mantels und finden des “Bösewichts“, der den Plattfuß veruracht hat, war zeitintensiv.

Fischbeck (Elbe) – Reperatur

Was ich super fand, das mehrere Leute, die mit ihren Rädern vorbei kamen, ihre Hilfe anboten. Aber mir war nicht zu helfen 😉 . Die Handgriffe kenne ich, einen Schlauch, das Werkzeug und Pumpe habe ich immer mit dabei. Dann konnte es weitergehen und ich musste Hoffen, dass der Schlauch nun dicht hält – ein zweiten habe ich nicht dabei. Da hätte ich dann auf das Angebot meines Gastgebers zurückgreifen müssen, dass er mich abholt. Aber zum Glück kam es nicht dazu 🙂

Zwischendrin habe ich dann an do manchem Ort wieder Ehrenrunden gedreht, weil es nicht noch Mal riskieren wollte auf Schotter oder Wiesenwege, die mir meine Navigation versetzte, einen Platten zu holen. Da bin ich dann lieber zurückgefahren und habe eine andere, meist längere Strecke gewählt. Sicher ist Sicher.

Jedenfalls kurz nach 20 Uhr bin ich in Wahrenholz von einem ehemaligen Arbeitskollegen und seiner Frau herzlich empfangen wurden. Und jetzt war ich total happy die Srecke geschafft zu haben und  bisserl froh, das ich angekommen bin 🙂

Strecke Berlin – Wahrenholz 08.05.2025
(c)(R) Strava

Es war ein sehr guter Ritt, das Wetter spielte mit, nicht zu kalt nicht zu warm – aber gut, die lange Kleidung war richtig. In den Waldpassagen und gegen Abend war es wieder kühler.

Und das nächste Abenteuer wird bestimmt auch kommen – vielleicht dann doch nächstes Jahr Lillehammer nach Oslo… 😉

Besuchsreihe “Ehemalige“ – die Dritte – Auf nach Wahrenholz

Morgen Donnerstag, der 8. Mai 2025, ist ein ehrwürdiger Tag und das Land Berlin hat zurecht dafür einen außerordentlichen Feiertag festgesetzt. Gedenken und das Angehen gegen das Vergessen oder gegen das Verstummen der eindringlichen Mahnungen sind heute wieder wichtiger als je zuvor, wenn wir uns die landesinternen Verhältnisse aber auch die Szenarien in der gesamten Welt anschauen.

Wie kriege ich nun die Kurve – Gedenken muss sein!, aber darf nicht nur zu dem bestimmenden Aspekt im Leben werden. Daher nutze ich den einmaligen Feiertag um einen weiteren, ehemaligen Arbeitskollegen zu besuchen, der zunächst nach Köln umgezogen war, und nun sich in Wahrenholz niedergelassen hat. Fast 10 Jahre waren wir nicht nur beruflich gemeinsam tätig, sondern haben uns uns privat gut verstanden und so war manch Kino-Abend mit verlängertem Kneipenbesuch doch auch mal ganz schön lang 😉

Wahrenholz:

Jedenfalls mache ich am Donnerstag, 8.5., mit dem Fahrrad auf den Weg um das Experiment Berlin – Wahrenholz zu wagen. Ich bin zwar schon so manch längere Tour unterwegs gewesen, aber meistens dann als Mehrtagestour und noch mit dem Trecking-Rad. Nun sollen die ca. 250 km an einem Tag und in einem Ritt auf dem Rennrad fallen. Die längste erfahrene Strecke waren bisher 220 km (siehe unten Fahrt von Morgens bis abends – Spreewald-Runde) und das war zum Ende der Saison, wo ich doch recht fit unterwegs war.

Diese Saison (2025) bin ich noch recht wenig insgesamt gefahren – weniger als die Jahre zuvor – aber zumindest habe ich vor zwei Wochen beim Spreewald-Marathon die 200er Runde ganz gut überstanden. allerdings gab es da auch Versorgungsstellen mit Essen und Getränken. Darum muss ich mich selber morgen kümmern.

22. Spreewald-Marathon 2024

Bei mir heißt Rennrad möglichst wenig Gepäck mitnehmen. Das heißt, ich habe schon ein Paket mit Sachen für den 4-tägigen Kurzurlaub in Wahrenholz vorausgeschickt. dieses ist auch schon beim Empfänger (ehemaliger Arbeitskolleg) angekommen. War nicht ganz einfach, für alle Eventualitäten die Sachen schon Tage vorher zu packen. Da musste ich mich, wie bei der Vorbereitung zu einer Camping-Session doch schon stark einschränken. sonst habe ich ja das Auto und da kommt es nicht so darauf an. auf dem Rad schon 😉

Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt und wenn es auch nur Erkenntnisse sind.

Naja auf einen Rucksack werde ich wohl nicht verzichten können, um Notfall-Sachen, etwas zu Essen und dies und das auf die lange Strecke mitzunehmen. Es kann doch mal was passieren. Zumindest hat mein Fahrrad-Navi hat ein eingebautes Notfall-System, dass sich selbst aktiviert, falls ich mir nicht mehr selbst Hilfe holen kann und es trackt live auch die Strecke mit, so dass Berechtigte immer sehen können, wo ich gerade bin. Das sind Sicherungsmaßnahmen, die hoffentlich nicht zur Anwendung kommen.

Ich erinnere mich schon mal jetzt, dass ich genügend trinke und esse. Das ist immer mein Fehler und am ende lässt dann ein wenig die Kraft nach. Das was im normalen Alltag gilt, gilt im besonderen Maße auf dem Rad und bei dieser langen Strecke.

Ich freue mich auf morgen. Heute heißt es deswegen alles für morgen vorbereiten, früh schlafen gehen, hoffentlich gut Schlafen und dann wir morgen früh um 5:00 Uhr der Wecker schellen und 6:30 Uhr möchte ich schon aufs Rad steigen. Auch wenn ich nicht auf die Geschwindigkeit schauen möchte (bzw. doch damit ich es langsam angehen lasse), muss ich bei einem Schnitt von 25 km/h doch 10h + 1 h Pause einrechnen. Das hieße, dass ich, wenn ich auch pünktlich loskomme, ca. 17:30 Uhr in Wahrenholz ankommen würde.

Je langsamer ich bin und je mehr Pausen ich machen muss, um so später werde ich am Ziel ankommen. Bis ca. 21 Uhr ist es normaler Weise hell. Das wäre das Ziel, vor der einbrechenden Dunkelheit anzukommen. 🙂

Der frühe Vogel fängt den Wurm.

Je später ich losfahre um so später komme ich auch dann am Ziel an. Und wenn doch etwas zwischendurch passieren sollte, ist frühzeitiger am Tag mehr los als dann abends….

Ich werde berichten…

Wetter-Situation für die Anreise von Berlin nach Wahrenholz
(Status: 7.5.2025, 18:00 Uhr)

für Nauen (ca. 55 km) Bild von (c)(R) wetteronline.de
für Stendal (ca. 140 km) Bild von (c)(R) wetteronline.de
für Wahrenholz (ca. 250 km) Bild von (c)(R) wetteronline.de

Besuchsreihe „Ehemalige“ – Chillige Rad-Runde im Spreewald

Nachdem am Freitag, 2. Mai, das Wichtigste auf Arbeit – natürlich nur aus dem Homeoffice heraus – getan war, wurde schnell der Rechner zugeklappt und ich habe mich mit dem Auto auf den Weg zum verabredeten Treffpunkt in Lübbenau aufgemacht. Das Bike und benötigtes Utensil hatte ich am Vorabend in den Wagen verstaut. Das hat in diesem Moment Zeit gespart 🙂

Die Stadt war erstaunlicher Weise relativ leergefegt und so bin ich, besser als erwartet, sehr gut bis zur Auffahrt A113 gekommen. Auch die Autobahn 13 war schön leer, so dass ich ca. 11:00 Uhr am öffentlichen Parkplatz in der Nähe des Kolosseum in Lübbenau angekommen bin. Wenige Minuten später kam aus Richtung Dresden dann auch mein ehemaliger Arbeitskollege (Verteilungs Vorbereitung) und heutiger Radtour-Begleiter an.

(c)(R) Google Maps: Berlin – Lübbenau

Wenige Minuten später ging’s dann bei fantastischen Wetter auf eine Runde Spreewald los. Ganz entspannt standen ca. 75 km auf dem Tableau und ganz easy auch ohne größere Hügel. Alles schön flach, so dass es bei Temperaturen um 28 Grad es nicht zu schweißtreibend wird.

(c)(R) siehe Strava

Da ich mir zur besseren Orientierung die Strecke auf meinem Garmin geladen hatte, bin ich erst einmal vorgefahren, bevor wir dann ins Rollen und ins Plaudern gekommen sind. So lief dies dann vorbei an Lübben, Alte und Neu Zauche, fast immer auf schönen Radwegen an den Spreearmen entlang bis nach Straupitz, wo wir dann ein Päuschen einlegten.

(c)(R) Garmin Edge 1040 solar

Zunächst schauten wir nach der interessant aussehenden Dorfkirche “Schinkelkirche“ um dann in der Spreewald Ollerlei, ein paar Meter davon entfernt, für ein Getränk einzukehren.

Dorfkirche “Schinkelkirche“ Straupitz

Ich habe, wie fast immer bei Radtouren, ein alkoholfreies Hefeweizen genommen. Lecker, kühl und isotonisch. Mein Radkumpel hat ein Pils erwählt, ob das eine gute Wahl war…

Wie kann ich die Ollerlei beschreiben? Eine urige Kneipe/Bistro mit wenigen Sitzplätzen (eine Art Rittertafel innen) und kleinem Außenbereich aber wie in einem Trödelladen gab es überall Sachen zum Ansehen und Kaufen – eine sehr bunte Mischung von Allerlei (Ollerlei) großem und kleinem, neuem und altem Krimskrams. Der Laden passte da einfach dahin. Eine Empfehlung – das Essen sah auch sehr gut aus. Doch das hatten wir für das Ende der Tour vorgesehen…

Spreewald Ollerlei – Straupitz

Interessanter Fakt: seit 2022 bin ich jedes Jahr auf den unterschiedlichen Strecken des Spreewald-Marathons an dieser Lokalität vorbeigefahren und wenige Meter danach ist auch immer der Verpflegungspunkt, jedoch ist mir diese Kneipe noch nie zuvor aufgefallen. Ich glaube, beim Spreewald-Marathon habe ich nur das Fahren und das Vorankommen im Sinn und heute war mehr die Landschaft und Umgebung im Fokus. Da haben wir alles richtig gemacht.

Mit Straupitz waren dann auch schon fast 2/3 der Runde absolviert und es ging weiter nun Richtung Burg. Nächster Halt – Bismarck-Turm in Burg (Spreewald). Tolles Fotomotiv und dazu der blaue Himmel. Ich glaube mein Radkumpel hatte für die herrschenden Temperaturen, die strahlende Sonne viel zu wenig getrunken und sein Vorrat war aufgebraucht – er hatte nur eine Flasche mit dabei.

Bismarck-Turm bei Burg

So gab ich ihm von meinen Süßgetränken etwas ab – für ihn viel zu süß, da er immer nur Wasser mitnimmt. Für mich das richtige Energiegetränk für  unterwegs, sonst trinke ich auch nur Wasser, meist Stilles oder alk-freies Weizen. Nachdem Aufladen unserer eigenen Batterien ging’s aufs letzte Teilstück – 15 km – nun entgegen dem Wind – aber der hielt sich für mich in Grenzen. Da waren beim Schneeglöckchen-Rennen im März ganz andere Windgeschwindigkeiten im Spiel.

Auf dem letzten Teilstück ist mir dann doch noch mein Rücklicht abgefallen, dass sich improvisiert über Gummis an der Sattelstütze befestigt hatte. Leider lag die neu bestellte Leuchte seit Dienstagnachmittag, 29.4., bei der Nachbarin, die das Paket freundlicher Weise entgegengenommen hat, aber nun nicht vor heute noch einmal anzutreffen war (mmmh). Jut, seit Samstag, 3.5., habe ich die Leuchte nun 🙂

(c)(R) Sigma Blaze

Für mich ganz easy und ohne größere Anstrengungen auf der heutigen Tour sind wird dann nach etwa 4 h Gesamtheit wieder am Startpunkt in Lübbenau angekommen. Heute ging’s nicht um Zeiten oder Tempo, sondern mehr und Quatschen und die Schönheit des Spreewalds. Ist immer einen Besuch wert.

Wie verabredet, galt es jetzt, eine Restauration zu finden, um etwas zu trinken und zu essen. Auf der Runde hatten uns schon in Lübben das “Gasthaus Strandcafé“ angelacht. Dort sind wir, nach dem die Fahrräder in die Autos verstaut waren, dann auch hingefahren und wir haben auch ein schönes Plätzchen im Schatten und am Wasser bekommen und konnte so die Radrunde ausklingen lassen.

Leckeres Essen
Strandcafé Lübben – unser Sitzplatz

Ich habe eine kalte Gurkensuppe und einen kleinen Salat und mein Radkumpel eine Variation aus verschiedensten Gurken (Gurkenteller) genommen. Es war alles super lecker und der Service war super zuvorkommend und freundlich. Toll!

Kalte Gurkensuppe + Kleiner Salat

Natürlich wurden beim Essen auch gleich neue Pläne geschmiedet:

  • meinem ehemaligen Kollegen hat die Strecke so gut gefallen, dass er vorgeschlagen hat, dies doch öfters zu machen. Da bin ich gern dabei – schwierig wird’s wieder nur bei der Terminfindung.
  • Darüber hinaus hatte ich erzählt, dass im September 2025 ein Wander-Wochenende in der Sächsischen Schweiz mit einer anderen ehemaligen Arbeitskollegin geplant habe, da wollte er sich, wenn’s passt, auch einklinken. Passt für mich und auf nachfrage bei der Kollegin auch!
  • Und fürs nächste Jahr – 2026 – wäre über eine Mehrtages-Tour durch die Böhmische Schweiz  nachzudenken. Steht noch in den Sternen!
  • Auch eine Rundfahrt in Reims (da soll es wohl auch ein Jedermann-Rennen geben)
  • ach ja und ganz in Ferne steht weiterhin der Mont Ventoux auf der Liste, vielleicht aber erst in einem anderen Leben 🙂

Nach dem Essen gab es noch ein Kühlschrank-Magnet abzugreifen und ein paar Gürkchen mitzunehmen und dann ging’s wieder zurück: der Radkumpel wieder Richtung Dresden und ich wieder Richtung Berlin.

Kühlschrank-Magnet (Strandcafé)
…der obere Teil reicht nicht mehr… 🙂

Und so ging ein ruhiger, chilliger, schöner und etwas sportlicher “Brückentag“ zu Ende und damit auch das erste Ehemaligen-Treffen der Besuch-Runde “Ehemalige“ 🙂