3. Strecke: Halle – Erfurt

Etwas gehandicapt, geht’s heute auf den Zwischentrack zum Bergfest nach Erfurt. Ca. 105 km schöne und teilweise hügelige Kilometer warten darauf, erfahren zu werden.

Die Sonne “brennt“ schon heute morgen. Das kann ein Problem werden. D.h, genügend Getränke einpacken und noch mehr Sonnenschutz auftragen. Von letzterem hatte ich wohl gestern nicht genügend aufgetragen, so dass Arme und Oberschenkel eine “schöne“ rötliche Färbung aufweisen – Sonnenbrand! Und der zippelt und ziept ganz schön.

Guten Morgen!

Zunächst gehen heut‘ besondere Grüße und ganz liebe Wünsche zum Vater- und Männertag an die für mich besten Papas der Welt, nämlich meinen Papa und meinen Bruder! Also “Jungs“ lasst es Euch jut gehen, lasst Euch von allen verwöhnen und macht Euch einen wunderschönen Tag! Das sollte bei den Aussichten: strahlende Sonne und blauer Himmel ganz leicht fallen!

Natürlich sind auch alle anderen Väter und Männer gegrüßt! Die Sonne lacht heute nur für Euch – das ist Quatsch ;-).

Aber ich finde, es braucht eigentlich keine besonderen Tage für Männer, Väter, Mütter, Frauen, Kinder, usw. Jeder verdient den Respekt und die Anerkennnung zu jeder Zeit und ein liebes Wort macht den Tag für jeden etwas schöner! Aber wenn wir die schon haben, nutzen wir die natürlich, um einen kleinen Extra- Dank auszusprechen!

Nicht kleckern, klotzen
Nicht kleckern, klotzen

Grillen + Autodach-Reinigungsanlage?

Der volle Erfolg der Sälen-Tour spiegelte sich nun im abendlichen Programm wieder. Denn wir hatten uns in Sälen mit einem Einwege-Grill, etwas totem Fleisch und Kartoffelsalat eingedeckt.

Heute habe ich The Transporter die Zubereitung der Speisen überlassen, während ich angefangen habe, meine schon besonders duftende Alt-Wäsche der Rad-Tour einer Runderneuerung, d.h. Hand-Wäsche, zuzuführen.

Der Einmal-Grill verbunden mit importierter Holzkohle brannte wie Zunder und lies sich gut bedienen.

So dass beide Aktivitäten, Grillen und Wäsche, ziemlich erfolgreich und zeitgleich abgeschlossen und nach getaner Arbeit gleich das wohlschmeckende Abendessen angeknüpft werden konnte.

Obwohl sich das Aufhängen der Wäsche zunächst als kleines Problem darstellte. Ich wollte ja keine gewaschenen Sachen mit Kohlenstaub und Grillgeruch. Aber Mutter Natur hat uns entsprechenden Platz durch zwei Bäume in der Auffahrt zum Häuschen zur Verfügung gestellt und damit war das Thema gelöst. Leine und Klammern, die sonst immer zu unseren Reiseutensilien gehört haben, mussten in Sälen erst beschafft werden.

Von weitem könnte man glauben, die aufgehängte Wäsche ist nicht zum Trocknen aufgehängt, sondern soll der noch nicht durchgeführten Reinigung des Autodaches dienen, wenn man später darunter durchfahren würde. Aber dies würde ich nur als Zweit-Option sehen 😉 .

Wäsche
Wäsche
Grillen und Wäsche
Grillen und Wäsche

The Transporter hat leckeres und heißes Grillgut auf dem Kleingrill gezaubert und auf den Tisch gebracht. Das Fleisch war 1a gebraten und die schwedischen Grill-Korv waren auch lecker aber für einen Thüringer, wie immer, eine kleine Geschmacks-herausforderung.

Aber andere Länder, andere Sitten, anderes Essen! Der gekaufte “Potatis-sallad med creme fraiche“ war auch sehr erfrischend und erstaunlich lecker – nicht so säuerlich, wie so mancher bei uns. Später haben wir noch festgestellt, dass dieser Salat tatsächlich in Tyskland für den Supermarkt hergestellt wird, in dem dieser gekauft wurde. Also von wegen schwedischer Kartoffelsalat.

Grillen
Grillen

Und ab sofort lass ich die Ausrede: “… ich kann nicht grillen … “ nicht mehr gelten, wie man am Ergebnis heute gesehen hat.

Nach den recht nass-feuchten und kühlen Bedingungen des letzten Abends haben wir heute der Entstehung ganz kleiner Mücken+Schwärme direkt zuschauen können. Und auch die können einen schon ganz schön ärgern. Ohne entsprechenden Schutz war ein Aufenthalt in der abendlichen Luft zwar möglich, aber nicht so angenehm. Aber dem Mückenmittel sei dank – keine Probleme. Als Abschreckung habe ich die gewaschenen Sachen einfach draußen auf der Leine über Nacht hängen lassen. Ein Elch wird diese nicht gerade abfressen, ein vorbeikommender Wanderer einfach einstecken oder gar sich an der Leine weh tuen.

Ein Blick in den früh-nächtlichen Himmel bescherte uns dann noch folgende beeindruckende Sicht – leider steht unser Haus noch etwas zu tief, so dass nicht das ganze Schauspiel sichtbar war:

Lekåsen - Blick aus dem Fenster (22:30 Uhr)
Lekåsen – Blick aus dem Fenster (22:30 Uhr)

Gast-Beitrag: The Transporter und die Unterkünfte

Heute mal ein paar Zeilen vom „The Transporter“ (nachdem ich ja schon mehrmals zu angeregt wurde). Ich habe ja nun deutlich weniger Unterkünfte zu bereisen als der Radfahrer, der ja fast täglich wechselt. In der Vergangenheit war die Suche der Unterkunft meist wie eine kleine Schnitzeljagt: Biege an der einen Kreuzung links ab, an den Briefkästen rechts und am gelben Balkon das dritte Haus oder so. Umso mehr war ich bei der Vorbereitung froh, als ich GPS Koordinaten und QR Codes fand, die ich auch gleich in die Navis einprogrammierte.
Bei der ersten Unterkunft in Lövö (Mönsteras) sollte die Schlüsselübergabe woanders erfolgen, wo jedoch niemand zu finden war. Ich umkreiste noch das Gebäude, das mit den GPS Koordinaten angegeben war. Ohne Erfolg. Also den Hauskoordinaten gefolgt, wo ich auf einer Wiese ankam. Ringsrum nur Bäume, Felder und Schafe aber kein Haus. Noch die umliegenden Feldwege abgefahren aber leider nix zu finden.

Also wieder zurück gefahren und mich doch auf die Schnitzeljagt begeben. Nach einigen Kreuzungen, Schildern und Abzweigungen fand ich dann doch das richtige Haus. Soviel zu den GPS Koordinaten.

Nun ging es gestern am Samstag zur nächsten Unterkunft nach Husby Säteri. Vorweg wurde uns mitgeteilt, dass hier am Abend eine Hochzeit statt findet und deshalb das Restaurant nicht genutzt werden kann. Als ich mich dem Standort näherte fiel mir nicht nur die gute Beschilderung auf sondern auch, dass ich quasi schon in einer Kolonne von Hochzeitsgästen unterwegs war. Da der hauseigene Parkplatz somit schon besetzt war, wurde man auf ein Feld gelotst, das noch etwas vor dem Gelände lag. Gut, dass ich genug Bodenfreiheit habe, sonst hätte ich gleich das Feld umgepflügt.

Als ich dann den „Berg“ zum Castle Husby Säteri hinauf blickte, stellte ich nicht nur fest, das ich underdressed war sondern auch, dass ich vielleicht schon einen Koffer mitnehmen könnte, um einen Weg zu sparen, da es doch einige Meter waren. Irgendwie waren meine Rollen am Koffer mit dem Feld und dem Schotter nicht kompatibel. Also hies es in der Sonne bergauf Schleppen. Endlich an der Rezeption angekommen, teilte man mir mit, dass die Unterkunft in einem Nebengebäude seitlich vom Hauptgebäude ist. Also wieder runterschleppen. Die Sonne war unerbittlich und ich freute mich immer mehr auf die Dusche. Am richtigen Gebäude angekommen stellte ich dann fest, dass die Eingangstür sich nicht öffnen lies. War es doch das falsche Gebäude? Also zum nächsten weiter, wo die Tür sich öffnete aber die Zimmernummer nicht zu finden war. Es war also doch das richtige Gebäude zuvor. Den Koffer lies ich nun am Gebäude zurück und ging zurück hoch zur Rezeption.

Ein Techniker folgte mir nun, steckte die Karte ins Lesegerät und die Tür öffnete sich spontan – Murphy ist überall 🙂 Natürlich kann man auch das Auto direkt vor dem Gebäude abstellen und ich habe den Koffer also völlig umsonst durch die Gegend geschleppt. Also noch den Wagen umgeparkt und da ich eh schon durchgeschwitzt war gleich noch das Restgepäck auch vom Radfahrer aufs Zimmer gebracht.

Dieses ist schlicht ausgestattet und spiegelt zwar nicht unbedingt den Charme eines „Castle“ wieder aber sonst ist fast alles da, was man braucht.

Nachdem ich mich erst mal frisch gemacht habe, bin ich dann noch kurz nach Söderköping rein gefahren und habe mich in der Stadt etwas umgesehen. Denke hier kann man dann mit dem Radfahrer auch irgendwo was Essen gehen.

Wieder zurück schaute ich übers Tablet noch Fernsehen. Hin und wieder hörte man noch etwas von der Hochzeitsfeier, was aber im Rahmen war.

Heute Morgen ging es dann zum Frühstück ins Hautpgebäude. Gegen 9 Uhr war ich fast alleine. Vermutlich ging die Feier doch länger ;-). Die Bedienung stellte noch einiges auf das Buffet und war auch noch nicht ganz fertig. Die Räume im Hauptgebäude sind doch etwas schicker und prunkvoller. Warum stehen beim Kaffee jedoch nur Plastikbecher? Das passt nicht denke ich noch aber egal – Hauptsache Kaffee.

Als ich so dasaß, sprach mich dann die eine Bedienung an und wir kamen etwas ins Gespräch. Da ihr Vater aus Deutschland kam, sprach sie besser Deutsch als Englisch. Sie teilte mir auch mit dass die Sammlung älterer Tassen und Untertassen keine Deko war sondern zum benutzen gedacht war. Braucht man also doch keinen Plastikbecher nehmen. Mit der Zeit füllten sich auch die Räume mit den Gästen.

Zurück wieder im Zimmer kann ich etwas die Klamotten ordnen und die paar Zeilen hier schreiben. Denke wenn der Rafahrer die Hügel hier erklommen und sich frisch gemacht hat, werden wir noch in die Stadt Söderköping fahren.